Andrea Zaumseil, Künstlerin und Professorin für Bildhauerei/Metall an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, wird mit dem Hans-Thoma-Preis 2015 des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Der Preis würdigt ihr Lebenswerk.

Andrea Zaumseil, Künstlerin und Professorin für Bildhauerei/Metall an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, wird mit dem Hans-Thoma-Preis 2015 des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Der Preis würdigt ihr Lebenswerk und besonders das Projekt „Die zerrissene Perlenkette“, das die Künstlerin im Jahr 2004 als Denkmal für das Flugzeugunglück mit 71 Toten bei Überlingen am Bodensee realisiert hat.

„Andrea Zaumseil vertritt eine starke künstlerische Position im öffentlichen Raum. Ihre Metallskulpturen sind geprägt von einer höchst eigenständigen Formensprache und innerer Kohärenz. Ihr Engagement als langjährige Hochschullehrerin und Initiatorin von Kunstprojekten mit Studierenden macht sie zu einer wichtigen Impulsgeberin für die aktuelle Kunst“, sagte Kunststaatssekretär Jürgen Walter. Zudem lobte die Jury das Engagement, mit dem Andrea Zaumseil sich in der Lehre einbringe.

Andrea Zaumseil wurde 1957 in Überlingen am Bodensee geboren. Nach einem Studium der Germanistik und Geschichte nahm sie das Studium der Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart auf. Es folgten zahlreiche Stipendien und Förderpreise. Seit 2003 lehrt sie als Professorin für Bildhauerei mit Schwerpunkt Metall an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Das Spektrum des künstlerischen Werks von Andrea Zaumseil reicht von großformatigen Pastellkreidezeichnungen über Plastiken bis hin zu monumentalen, ortsspezifischen Stahlarbeiten im öffentlichen Raum. Einem breiten Publikum wurden ihre Arbeiten durch zahlreiche Einzelpräsentationen und Gruppenausstellungen bekannt.

Der Hans-Thomas-Preis ist der Staatspreis des Landes Baden-Württemburg und ist mit 10 000 Euro dotiert. Mit dem Preis zeichnet das Land Baden-Württemberg bildende Künstlerinnen und Künstler aus, die bereits ein anerkanntes Lebenswerk aufweisen, deren Schaffen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der neueren Kunst darstellt, dabei überregionale Anerkennung gefunden haben und die eine Weiterentwicklung zu hohen Leistungen erwarten lassen. Die Preisträgerinnen und Preisträger müssen in Baden-Württemberg geboren sein oder einen Schwerpunkt ihres künstlerischen Schaffens in Baden-Württemberg haben. Der Kunstpreis ist nach dem südbadischen Maler, Akademie- und Galeriedirektor Hans Thoma (1839-1924) benannt und wurde 1949 gestiftet. Der Hans-Thoma-Preis wird traditionell alle zwei Jahre in Bernau, dem Geburtsort Hans Thomas im Südschwarzwald, vergeben und ist mit der Ausrichtung einer Preisträgerausstellung verbunden.

Der in diesem Jahr vom Landesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst einberufenen Jury unter dem Vorsitz von Staatssekretär Jürgen Walter gehörten Johan Holten (Staatliche Kunsthalle Baden-Baden), Marli Hoppe-Ritter (Kunstmuseum Ritter, Waldenbuch), Ulrike Lorenz (Kunsthalle Mannheim), Professorin Pia Müller-Tamm (Staatliche Kunsthalle Karlsruhe), Werner Pokorny (Hans-Thoma-Preisträger 2013) an. Bernaus Bürgermeister Rolf Schmidt nahm mit beratender Stimme teil.

Die Verleihung des Hans-Thoma-Preises findet am Sonntag, 9. August 2015 in Bernau statt. Aus diesem Anlass organisiert die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden eine Ausstellung von Arbeiten von Andrea Zaumseil im Hans-Thoma-Kunstmuseum in Bernau, die ebenfalls an dem Tag eröffnet wird.