Der Neubau der Mediathek der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle wurde bei der Verleihung des Deutschen Hochschulbaupreises 2016 am 4. April im Rahmen der achten Gala der Deutschen Wissenschaft in Berlin mit einer Auszeichnung geehrt.

Der Neubau der Mediathek der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle wurde bei der Verleihung des Deutschen Hochschulbaupreises 2016 am 4. April im Rahmen der achten Gala der Deutschen Wissenschaft in Berlin mit einer Auszeichnung in Höhe von 5.000 Euro prämiert. Preisträger, dotiert mit 15.000 Euro, ist das Kollegiengebäude Mathematik des Karlsruher Institutes für Technologie, eine weitere Auszeichnung über 5.000 Euro erhielt die TU Chemnitz für den Weinhold-Bau.

Die Jury, die die Auszeichnung für die Mediathek der BURG vergab, urteilte: „Das hier vorgestellte Gebäude zählt zweifelsohne zu den Königsaufgaben, der sich ein Planerteam stellen kann: in einer weitläufigen Gartenanlage, umgeben von historischen Erbstücken und genutzt von Kunststudierenden soll eine neue Mediathek entstehen. Eine solche Aufgabe fordert Augenmaß und eine hohe Professionalität im Umgang mit den baulichen Mitteln. Beides ist hier vorbildlich gelöst worden. Der schöne schlanke Bau fügt sich selbstverständlich in die bestehende bauliche Nachbarschaft der Baudenkmale ein, findet eine überzeugende Balance zwischen der respektvollen Unterordnung und einer souveränen Eigenständigkeit.

Klug ist, das Neue außerhalb jeder Konkurrenz als pavillonartiges Gebäude, ähnlich der Tradition früherer Orangerien in die Parkanlage einzubetten. Zwei- eigentlich dreigeschossig in den Hang geschoben, mit einer bewundernswerten Disziplin im baulichen Detail. Überzeugend ist die Klarheit der baulichen Struktur, die Definition der Gebäudehülle, die feine Rhythmisierung der hölzernen Fassadenelemente. Diese Klarheit setzt sich auch im Gebäudeinneren fort, die Struktur ist einfach. Entstanden sind saubere Räume, gut in ihrer Proportion und der Nutzung angemessen. Die zweigeschossig hohen Räume an den Stirnseiten binden den räumlichen Vortrag zu einem Ganzen. Dazu zählt das große Fenster an der Stirnseite, als Ausblick in die Stadt und es ist nicht verwunderlich, dass diese Einrichtung zu einem öffentlichen Haus geworden ist, das weit mehr Besucher zählt als alleine die Mitglieder der Kunsthochschule.

Das Ganze kann nur funktionieren, durch den breiten, über die Grenzen des Hauptgebäudes hinausragenden Bauteil im Untergeschoss, in dem das Archiv untergebracht ist. Und der ist massiv in Beton gegossen – anders wäre es nicht möglich, obgleich diese Maßnahme die Ökobilanz dieses Objektes nicht unwesentlich belastet.“

Der Neubau wurde vom Dresdner Architekturbüro „F 29 Architekten“ in Zusammenarbeit mit „ZILA Freie Architekten“ aus Leipzig entworfen und umgesetzt. Ihm ging ein internationaler Architekturwettbewerb für die neue „Mediathek, Bibliotheks- und Leistungszentrum für integriertes Informationsmanagement der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle“ voraus. Aus 123 Bewerbungen wurden 30 nationale und internationale Architekturbüros ausgewählt und zur Teilnahme am Wettbewerb eingeladen, aus denen schließlich der Siegerentwurf von „F 29 Architekten“ hervorging.

Die Bibliothek der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ist die wichtigste wissenschaftliche Spezialbibliothek zu Kunst und Design des 20./21. Jahrhunderts in Sachsen-Anhalt. Sie ist auch für Nutzer der Region Halle frei zugänglich.

Den Deutschen Hochschulbaupreis hat die Deutsche Universitätsstiftung unter der Schirmherrschaft des Bundesbauministeriums zum dritten Mal ausgelobt. Die Auszeichnung unterstützt die Eberhard-Schöck-Stiftung mit einem Preisgeld in einer Gesamthöhe von 25.000 Euro. Um den Preis haben sich 37 Hochschulen mit 40 Bauprojekten aus zehn Bundesländern beworben.

Mit dem Preisträger und den beiden Auszeichnungen werden beispielhafte Hochschulgebäude oder -ensembles gewürdigt, die eine besondere baukulturelle Qualität aufweisen bzw. von einem vorbildlichen Umgang mit historischer Bausubstanz zeugen. Sie vereinen in herausragender Weise ästhetische und funktionale Gesichtspunkte und sind als Hochschulgebäude für Studierende und Hochschullehrer attraktiv. Zugleich sind sie dem nachhaltigen Bauen in ökologischer, ökonomischer und sozio-kultureller Hinsicht verpflichtet und tragen positiv zur Gestaltung des öffentlichen Raumes bei.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit hat den Preis finanziell unterstützt, die fachliche Betreuung wurde vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung übernommen.

Weitere Informationen unter:

www.deutsche-universitaetsstiftung.de

Fotomaterial zu den Trägern des „Deutschen Hochschulpreises“ finden Sie unter:

http://www.bbr.bund.de/BBR/DE/WettbewerbeAusschreibungen/DeutscherHochschulpreis/hochschulpreis_node.html

Mehr Informationen zum Neubau der Mediathek finden Sie unter: <link hochschule/information/presse/a/eroeffnung-der-neuen-mediathek-der-burg/>www.burg-halle.de</link>

Burg Bibliothek
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Neuwerk 70
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