Das Festival wird im Sommer durch zahlreiche künstlerische Beiträge den „Osten“ sichtbar werden lassen. Die BURG wird mit vielfältigen Arbeiten vertreten sein.
Über den Zeitraum vom 1. bis 17. Juli 2022 findet das Festival OSTEN in Bitterfeld-Wolfen statt. Das Zentrum des Festivals ist der Kulturpalast in Bitterfeld. Von hier aus erforscht und feiert das Festival den OSTEN als Landschaft der Veränderungen für Menschen, Natur und Zusammenleben mit dem Fokus auf Kunst und vielfältigen Austauschformaten. Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ist Netzwerk- und Kooperationspartner und zeigt mit den Studiengängen der Kunstgeschichte/Kunstwissenschaften, der Bildhauerei/Metall, der Kunstpädagogik, den Designwissenschaften und den Gestalterischen und Künstlerischen Grundlagen des Fachbereichs Design Arbeiten, die speziell für das Festival und in Bezug auf Bitterfeld entwickelt worden sind.
Unter dem Thema Ortsbegegnung beschäftigte sich eine Gruppe von Studierenden des Querschnittsgebiets Kunstwissenschaften der BURG mit den Potenzialen von Bitterfeld. In ihren Recherchen untersuchten die Studierenden in Gesprächen mit Zeitzeug*innen und mittels Archivarbeit beispielhaft die kulturelle Tätigkeit der Zirkel im Palast, die verschiedenen Wirklichkeiten der Arbeitswelt im VEB Elektrochemischen Kombinat, die Bedingungen des Braunkohleabbaus, Produktionsprozesse verschiedener Sparten sowie generell die Möglichkeiten einer Verschränkung von Kunst und Leben. Die Ergebnisse werden im Kulturpalast, im Projektraum in der Burgstraße sowie auf Ausflügen und bei Gesprächen im „Atelier“ zu erfahren sein.
Auch das seit langem leerstehende Kino in Wolfen wird zum Schauplatz. Eine Gruppe von Studierenden der Bildhauerei/Metall der BURG macht den Auftakt zur Wiederbelebung. Aus noch vorhandenem Material werden Installationen, Projektionen und Klangprojekte im und um das ehemalige Lichtspielhaus herum entstehen.
Daneben werden sich insgesamt 104 Studierende der Gestalterischen und Künstlerischen Grundlagen des Fachbereichs Design zeichnerisch mit der Natur und der besonderen Geschichte des Ortes sowie mit den Strukturen des Stadtraums und seinen Bewohner*innen auseinandersetzen. Man kann die Zeichner*innen im Standraum entdecken und auch ihre Ergebnisse werden im Kulturpalast zu sehen sein.
Das Lehrgebiet Designtheorie der Designwissenschaften hat aufbauend auf den Projekten vergangener Seminare, die sich mit der Region Bitterfeld beschäftigten, ein Magazin entwickelt, das über das Sichtbare und das Abwesende in Bitterfeld reflektiert, und das auf dem Festival präsentiert wird.
Studierende der kunstpädagogischen Studiengänge der BURG entwickelten mit zwei Schulklassen und Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren Vermittlungstools und Formate, die im Rahmen des Festivals vor Ort umgesetzt werden, um insbesondere jungen Menschen spezielle Zugänge zum Festivalprogramm zu ermöglichen.
Das Festival OSTEN beschäftigt sich vom 1. bis 17. Juli 2022 mit den Fragen: Was ist der OSTEN? Wo befindet sich der OSTEN? Handelt es sich um eine topografische oder eine historisch und politisch gewachsene Kategorie? Welche Zuschreibungen und welche Selbstdefinitionen werden hier wirksam? Welche Bilder evoziert der „Osten“? Bitterfeld-Wolfen ist ein exemplarischer Ort, um Fragen zum „Osten“ und die Möglichkeiten von künstlerischen Interventionen in einem solchen Kontext zu erproben. Im Zentrum, dem Kulturpalast Bitterfeld, finden Theater- und Musikstücke statt, werden Filme und Installationen gezeigt, ergänzt durch Lesungen, Diskussionen und Möglichkeiten des Zusammenkommens. Ausflüge an Orte der Bitterfelder Industriegeschichte führen in das angrenzende Areal des Chemieparks, auf dem sich hochmoderne Anlagen in unmittelbarer Nachbarschaft zu leerstehenden Werkshallen befinden oder auch auf das Gelände des ehemaligen Gefängnisses in der Parkstraße.
Mehr Informationen zum gesamten Programm unter www.osten-festival.de.
Donnerstag, 7. Juli., 21 bis 22 Uhr, im Atelier beim Kulturpalast
Zeit für neue Bitterfelder Wege? Kunst und soziale Praxis
Gesprächsrunde mit Nike Bätzner, Cécile Belmont und Reinhard Waag
Moderation: Sylvie Kürsten
Freitag, 8. Juli., 18 bis 19 Uhr, im Atelier beim Kulturpalast
Gespräch: Alison Shea, Holger Rossmann und Justus Vesting: GRASNARBE
Samstag, 9. Juli, 16 bis 17 Uhr, Startpunkt Infopoint beim Kulturpalast
Lecture-Performance: Vinzenz Damm, Philippa Jochim: Ausgangspunkt > BTF
Samstag, 9. Juli, 19 Uhr und 20:30 Uhr, Kulturpalast
Theaterperformance: Alison Shea, Gerda Knoche und Liesbeth Nenoff: VON INSASSEN UND INSEKTEN
Sonntag, 10. Juli., 15 Uhr, Startpunkt Infopoint beim Kulturpalast, zur Parkstraße 1
Gespräch: Alison Shea, Holger Rossmann: GRASNARBE
Sonntag, 10. Juli., 16 bis 17 Uhr, im Atelier am Kulturpalast
Gespräch: Nicolas Reinhart, Sven Sachenbacher: Filmfehler: Kniffe und Kometen
Friederike Ottilie Böhm: Requiem auf ein Braunkohlerevier, unteres Foyer
Yana Kadykova: Verschollene Seiten – Hafen der Sehnsucht, Erfrischungsraum in der Dötsch Bar
Louis Rohmer: Portraits in Bitterfeld, Raum 90
Nicolas Reinhart: Filmfehler, Raum 90
Paula Barth: Wissen Sie etwas über die Umweltbibliothek in Bitterfeld?, Raum 91
Miriam Schmidt: Bildbefragungen um Bitterfeld, Dötsch Bar
Christina Brinkmann: Weil wir jung sind – Was von der Zukunft bleibt, Dötsch Bar
Svenja Deking: Absender: Bitterfeld-Wolfen, Dötsch Bar
Julia Hosp, Friederike Ottilie Böhm, Pia Martz, Miriam Schmidt: (be)STIMMUNG des Ortes als CHOR, Raum 90
Akademie der Künste Berlin, Anhaltisches Theater Dessau, Bauhaus-Universität Weimar, Bernhard-Franke-Förderverein e. V., Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Ferropolis, Galerie am Ratswall Bitterfeld-Wolfen, Goethe-Institut Ukraine, GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig, Hochschule Anhalt Köthen, Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Industrie- und Filmmuseum Wolfen, Kreismuseum Bitterfeld, Kulturbahnhof Tannepöls, Kulturpalast Bitterfeld, Kulturpark e.V., Staatliche Kunsthalle Baden-Baden, Köthener Bachfesttage, Köthener Schlossbund, MehrGenerationenHaus Bitterfeld-Wolfen, Musikschule „Gottfried Kirchhoff“ Bitterfeld-Wolfen, Schauspiel Leipzig, Staatliche Hochschule für Musik Trossingen, Stiftung Bauhaus Dessau, Theater Magdeburg, Umweltbundesamt, Werkleitz Gesellschaft e.V.
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Mit Bestürzung haben wir die Nachricht erhalten, dass Kulturpalast-Inhaber Matthias Goßler, mit dem das Festivalteam für seine Projekten zusammengearbeitet hat, tödlich verunglückt ist. Wir wünschen allen Angehörigen und Freunden viel Kraft in dieser schweren Zeit. Das Festival wird Matthias Goßler gewidmet.
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