Falko Gerlinghoff und Markus Lange, Burg-Absolventen im Studiengang Kommunikationsdesign, haben mit der Plakatserie zu ihrem Bachelorprojekt beim Wettbewerb 100 beste Plakate gewonnen. Auch die Kommunikationsdesign-Absolventin Anja Kaiser hat es mit ihrem Plakat in die Auswahl der besten Plakate geschafft.
Die Entscheidung im Wettbewerb um hervorragendes Plakat-Design aus dem deutschsprachigen Raum ist am 27. und 28. Februar in Berlin gefallen. Der Jury, bestehend aus Verena Panholzer (A, Vorsitz), Reza Abedini (IR/NL), Christophe Gaudard (F), Holger Matthies (D) und Felix Pfäffli (CH), lagen 533 Einzelplakate vor, die es von knapp 1 700 – entsprechend des zweistufigen Reglements (Online-Vorauswahl) – in die Endrunde geschafft hatten. Nach Ländern gliedern sich die prämierten 100 Plakate und Plakatserien in 55 mal Deutschland, 41 mal Schweiz und 4 mal Österreich. Dabei handelt überwiegend um Auftragsarbeiten sowie um selbstinitiierte Plakate/Eigen-
werbung und Ergebnisse aus dem Kontext studentischer Projektaufträge.
Am Wettbewerb hatten sich 486 (darunter 159 studentische) Einreicher beteiligt, davon 117 Agenturen bzw. Grafik- und Design-Büros, 348 Einzelgestalter, 18 Auftraggeber und 3 Druckereien. Von den Einreichern kommen aus Deutschland 330, aus Österreich 28 und aus der Schweiz 128.
Der Wettbewerb um die 100 besten Plakate – begründet Mitte der 1960er Jahre in der DDR, zwischen 1990 und 2000 in der Bundesrepublik ausgeschrieben – wurde mit dem Jahrgang 2001 zum internationalen Leistungsvergleich erweitert. Seit dem Jahrgang 2010 werden die Ergebnisse in drei Kategorien (Auftragsarbeiten, Eigenwerbung, studentische Projektaufträge) ausgewiesen.
Die Plakatserie der Burgabsolventen Falko Gerlinghoff und Markus Lange, der seit 2013 im Masterstudiengang Editorial Design an der Burg studiert, entstand zu ihrem Bachelorprojekt „Slanted #21, CUBA – The New Generation“. Das Thema ihres Bachelorprojektes beschreiben die beiden Gestalter so: „Zwischen den Jahren 1965 und 1975 erreichte die Produktion von kubanischen Plakaten ihren Höhepunkt. Künstler und Grafik-Designer haben ihre eigene, extrem effiziente Methode entwickelt, revolutionäre Ideen zu entwickeln und zu vermitteln. Die Geschichte der kubanischen Plakatkunst blickt hier in die Augen ihrer Meister. Das Mittel der Umsetzung ist der Siebdruck, der bis zu Beginn der 90er Jahre aufgrund von materiellen Engpässen extrem eingeschränkt wurde. Hier knüpften wir mit unserem Projekt an und druckten Plakate, die eine Brücke zwischen Kuba und unserer Arbeit schlagen sollten. Durch Sampling vorhandener Plakate und ihrer einzelnen Formen, fanden wir neue spannende Kombinationen, die wiederum völlig neu interpretiert werden können und die Motive aus ihrem politischen Kontext lösen und ihn in unsere heutige Zeit übersetzen. Alle Plakate sind streng limitierte Auflagen und wurden in Ausstellungen in Paris, Berlin, Halle und Karlsruhe gezeigt und werden nun im Rahmen der 100 besten Plakate nochmals in Berlin, Nürnberg, Luzern und Wien zu sehen sein.“
Das Plakat der Kommunikationsdesign-Absolventin Anja Kaiser entstand im Juli 2013 zur Ausstellung der Abschlussarbeiten mit dem Untertitel „Underbelly“ im Fachgebiet Design des Sandberg Instituuts an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam. Anja Kaiser studiert dort im Masterstudiengang. Der Einleitungstext zur Ausstellung diente als Leitfaden für die Narration ihres Plakates: „Soft, unprotected yet vital, the underbelly is the area most vulnerable to attack. The dark, seedy side of society, the underbelly is always present but often remains unrecognized. Faster than our reasoning power and stronger than our will, the underbelly is a potent force. Probing and provoking, these graduation works reveal how the dominant is feeble the fantastical is actual, the invisible is seductive, the gutsy is reasonable, and the subjective is the most universal. With a drive to uncover truth, a visceral engagement, and a methodology that is anything but impartial, the Design Department's 2013 Graduation Show exposes the underbelly as a vital force in society and as a critical tool in design.“ Die klare Schwarz-Weiß-Diskintion hat sich längst in Politik und Gesellschaft aufgelöst. Verpixelte Tarnmuster, welche auf verschiedene Distanzen angelegt sind und vor dem menschlichen Auge Konturen verschwimmen lassen, illustrieren eine sich ständig ändernde Wahrnehmung unserer Gegenwart und sind Träger für die neun Abschlussprojekte.
Die Auftaktausstellung zur Präsentation der Siegerplakate und die Premiere des Buches „100 beste Plakate 13 Deutschland Österreich Schweiz“ aus dem Verlag Hermann Schmidt Mainz findet vom 20. Juni bis 13. Juli 2014 im Berliner Kulturforum am Potsdamer Platz statt. Die Eröffnung ist am 19. Juni 2014. Anschließend wird die Ausstellung in Nürnberg (D), Luzern (CH) und Wien (A) gezeigt.
Mehr Informationen zu 100 beste Plakate 2013 unter: www.100-beste-plakate.de / www.100-beste-plakate.de/2013/preistr_13.htm
Mehr Informationen zu den Arbeiten der ausgewählten Absolventen der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle finden Sie hier:
Markus Lange: www.markuslange.co
Falko Gerlinghoff: falko-gerlinghoff.de
Anja Kaiser: www.anjakaiser.info