FemPower begrüßt die Philosophin Mara Recklies am Mi, 08.06.2022 um 18 Uhr zu Vortrag und Gespräch (in Präsenz und digital)
Kritik scheint nicht selten ein Schlachtfeld voller Kämpfe, Siege und Niederlagen zu sein. Denn obwohl Kritik auch bereichernd, hilfreich und ermutigend sein kann, wird sie häufig als autoritäres Instrument der Bloßstellung, Entlarvung oder Abwertung genutzt. Mitunter gar begleitet von der irrigen Vorstellung, sie dürfe grundsätzlich verletzen. Im Zuge dessen wird nicht nur das Kritiküben, sondern auch das Aushaltenkönnen jedweder Form von Kritik zur Tugend erklärt. Woran liegt das? Woher kommt die Vorstellung, Kritik müsse autoritär geübt werden oder dürfe verletzen und abwerten? Und ist das überhaupt richtig?
Der Vortrag geht diesem Phänomen auf den Grund, indem er anhand historischer Beispiele sowie konkreten Erfahrungen aus dem Hochschulalltag unterschiedliche Gesten der Kritik untersucht. Dabei geht es nicht nur um den patriarchalen Ursprung bestimmter Kritikformen, sondern es sollen auch die mäeutische und fürsorgliche Kritik als Alternativen zu herablassenden, autoritären und destruktiven Gesten der Kritik vorgestellt werden.
Mara Recklies ist Philosophin mit dem Schwerpunkt Design und Designkritik. Sie arbeitet an einer Dissertation über philosophische Designkritik an der CAU Kiel. Ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit führte sie an die HFBK Hamburg, die HfK Bremen oder die HCU Hamburg. Zur Zeit lehrt sie an der Kunsthochschule Kassel, der HTW Berlin und an der Burg Giebichenstein Halle. Hier hat sie zuletzt ein Seminar zur Geschichte der Designkritik gehalten.
Der Vortrag ist die vierte Veranstaltung aus der Reihe "FemPower meets Kritik", die sich seit dem Wintersemester 2021/22 aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem großen Thema "Kritik" auseinandersetzt.
Termin: Mi, 08.06.2022, 18 Uhr
Ort: Raum 103/104 der Villa am Neuwerk 7
sowie bei Zoom unter folgendem Link:
https://us06web.zoom.us/j/83260268958?pwd=Q1Zva1IrYXNkdjlaTFcwSnJqVjZtdz09
Meeting-ID: 832 6026 8958
Kenncode: 122886