Stellungnahme des StuRa
#Gegen jeden Antisemitismus
In Halle fand am 13.05.21 eine antisemitische Demonstration statt. Aus dieser heraus wurden Gegendemonstrant*innen attackiert, eindeutig antisemitische Parolen gerufen und versucht eine israelische Flagge zu verbrennen.
Da die Polizei offenbar weitere Attacken gegen jüdische Einrichtungen befürchtete, wurden das jüdische Gemeindehaus und die Synagoge in Halle noch st ärker bewacht als bisher.
In den letzten drei Wochen häufen sich Vorfälle antisemitischer Anfeindung und Gewalt. Ähnliche Ereignisse wie in Halle zeigten sich in ganz Deutschland. Es wurden antisemitische Parolen auf Kundgebungen und auf Social Media verbreitet, Menschen auf Kundgebungen attackiert, israelische Flaggen verbrannt, Stolpersteine sowie Gedenktafeln beschädigt und Synagogen angegriffen. Dies verurteilen wir, der Studierendenrat der Kunsthochschule BURG Giebichenstein nachdrücklich.
Schon am 18.05.2021 wurde auf der Internetseite der Jüdischen Gemeinde Halle folgende Stellungnahme herausgegeben. https://www.jghalle.de/wordpress/
Wir wollen unsere Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde in Halle und jüdischem Leben, Gemeinden, Vereinen und Einrichtungen bundesweit erneut zum Ausdruck bringen. Außerdem gilt unsere besondere Solidarität allen, die von antisemitischen Angriffen betroffen sind.
Wir verurteilen Antisemitismus, dies schließt islamistischen und israelbezogenen Antisemitismus ein! Dabei sind wir uns bewusst, dass dieser nicht nur in der Öffentlichkeit sichtbar wird, sondern latent auch in unseren eigenen Strukturen vorhanden ist.
Es sind nicht einmal zwei Jahre vergangen seit dem antisemitischen Anschlag am Jom Kippur, bei dem das Leben der rund 64 Besucher*innen in der Synagoge bedroht wurde und darüber hinaus zwei Menschen ermordet und weitere Personen verletzt wurden.
Wir müssen dafür einstehen, dass jüdisches Leben in Deutschland ohne Angst sichtbar werden und bestehen kann.
Wir sehen uns als StuRa dazu aufgefordert und verpflichtet mehr zu tun als bloße Lippenbekenntnisse hervorzubringen. Es liegt in unserer Verantwortung sich als Studierende mit Antisemitismus kontinuierlich auseinanderzusetzen, uns zu bilden und unsere antisemitischen Ressentiments zu hinterfragen.
Es liegt in unserer Verantwortung Antisemitismus ernst zu nehmen, in all seinen Facetten zu erfassen, als in der deutschen Gesellschaft fortlebend zu erkennen und klar zu verurteilen.
Wir möchten euch gerne folgende Literatur empfehlen, die auf Anfrage als PDF in der BURGBOX zur Verfügung stehen oder in der Bibliothek ausgeliehen werden können:
Links:
aktuell:
https://www.jghalle.de/wordpress/
https://dubisthalle.de/free-palestine-anti-israel-demo-auf-dem-marktplatz-in-halle
https://twitter.com/hashtag/HassBeimNamenNennen?src=hashtag_click
allgemein:
http://www.gegen-antisemitismus-halle.de/
https://www.stopantisemitismus.de/
https://nichts-gegen-juden.de/
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/antisemitismus/was-kann-ich-gegen-antisemitismus-tun/
https://srv.deutschlandradio.de/dlf-audiothek-audio-teilen.3265.de.html?mdm:audio_id=755341
https://www.ndr.de/nachrichten/info/22-Der-ewige-Antisemitismus,audio798352.html
Literatur:
Detlev Claussen: Vom Judenhass zum Antisemitismus
Wolfgang Pohrt: Vielleicht war das alles erst der Anfang
Moshe Postone: Nationalsozialismus und Antisemitismus
Karin Stögner: Antisemitismus und Sexismus
Liljana Radonic: Geschlechtsspezifisches zur antisemitischen Schiefheilung des autoritären Charakters
Helmut Dahmer: Das antisemitische Tattoo
Joachim Bruhn: Was deutsch ist, Zur kritischen Theorie der Nation