Nina Kaul, Studentin der Innenarchitektur an der BURG, erhält das AIT-Stipendium „Interior Scholarship“ 2017 der Sto-Stiftung.
Nina Kaul, Studentin der Innenarchitektur an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, wurde für ihre Arbeit mit dem AIT-Stipendium„Interior Scholarship“ 2017 der Sto-Stiftung ausgezeichnet. Neben der finanziellen Förderung für ein Jahr erhält sie damit auch die Chance, sich auf einer Sonderfläche des AIT-ArchitekturSalons in einer Ausstellungsinszenierung zu präsentieren.
Interior Scholarship
Mit dem AIT-Stipendium „Interior Scholarship“ der Sto-Stiftung, das 2017 zum siebten Mal vergeben wurde, werden Innenarchitekturstudenten für ihre Ideen und kreativen Denkweisen ausgezeichnet. Das Stipendium ist mit insgesamt 24.120 Euro dotiert, die Fördersumme wird unter drei Stipendiaten aufgeteilt. Insgesamt bewarben sich 61 Studierenden aus 11 Ländern in ganz Europa um die Auszeichnung.
Über die Vergabe der Stipendien für 2017/18 entscheidet eine Fachjury, die sich in diesem Jahr aus Prof. Peter Cheret (Mitglied des Sto-Stiftungsrats und Cheret Bozic Architekten), Jessica Borchardt (BN Architekten), Christine Pille (cubik3 Innenarchitekten), Nik Schweiger (barefoot design und 3deluxe biorhythm), Uwe Koos (Vorsitzender des Sto-Stiftungsrats) und Kristina Bacht (Kuratorin AIT-ArchitekturSalons) zusammensetzte.
Stegreifentwurf zum Thema „Lichtung“
Bei der Bewerbung um das Stipendium reichten Studierende ihr Portfolio sowie einen Stegreifentwurf zum Thema „Die Lichtung – The Clearing, The Glade“ ein. Dabei sollte ein Raum entwickelt werden, der das Phänomen der Lichtung im Wald abstrahiert.
Nina Kaul definiert in ihrem Entwurf die Lichtung als das Ausbleiben mehrerer Elemente in einer Verdichtung. Die Dichte entsteht durch eine Anordnung von transluzenten Kunststoffröhren, die einen Wald bilden. Durch das Auslassen dieser Rohre bilden sich darin Wege, die zu einer Lichtung führen. Der Wald steht auf einem trittschallgedämmten, weichen Boden. Die meisten der unterschiedlich hohen Röhren sind farblos, einzelne in Pastelltönen gehalten, die Größten reichen bis unter die Decke. Ihre Farbnuancen mischen sich und tauchen den Raum in ein schummriges, buntes Licht, so dass man selbst an den dichtesten und dunkelsten Stellen des Waldes die Lichtung in der Ferne leuchten sieht. Die Rohre werfen lange Schatten auf den Boden, die sich durch die langsame Drehung der Lichtquelle verändern und über den Waldboden wandern. Der Besucher entdeckt die Facetten des Waldes, um sich schließlich auf der Lichtung wiederzufinden, wo er sich ausruhen und die sich wandelnde Lichtstimmung genießen kann. Die begehbare Installation wirkt beruhigend und mystisch und würde beispielsweise in einer belebten Fußgängerzone, an einem Bahnhof oder in einem Großraumbüro besondere Wirkung erzielen.
Jurybegründung
Die Jury überzeugte die Einreichung: „Sowohl der Stegreif als auch die Arbeiten von Nina Kaul bestechen durch Abstraktion, Romantik und Style. Licht, Materialität und Mode stehen in einem interessanten Verhältnis. Der konzeptionelle Ansatz ist vielversprechend, die Ausarbeitung besonders hervorzuheben. Insbesondere die Entwurfsarbeit der Küche überzeugte die Jury.
Die Lichtstruktur der Munitionsfabrik würde sicher polarisieren, schafft aber ein starkes Branding des Modezentrums. Großen Zuspruch in der gesamten Jury fand auch der Stuhl Moskito, endlich machen die lästigen Viecher etwas Sinnvolles!“