Die freie Kuratorin und Autorin Oriane Durand kuratierte von 2010 bis 2014 den Kunstverein in Nürnberg, von 2014 bis 2015 den Kunstverein in Bonn. Sie leitete zwischen 2015 und 2020 den Dortmunder Kunstverein, den sie auf die deutsche und internationale Bühne hob. 2020 gründete sie den unabhängigen Ausstellungsraum Le Berceau in Marseille. Sie schreibt regelmäßig für die internationale Fachpresse und für Künstlerkataloge.
Die langjährige Erfahrung mit der Arbeit in Kunstvereinen prägte Oriane Durands kuratorischen Ansatz. Waren Kunstvereine zunächst erste öffentliche Ausstellungsorte für zeitgenössiche Künstler*innen, entwickelten sie sich mit dem Aufkommen von Museen und Kunsthallen zu Forschungszentren und Experimentierplattformen, in denen meist aufstrebende Künstler*innen in Einzel- oder Gruppenausstellungen präsentiert werden. In diesem Zusammenhang konzentriert sich Oriane Durand auf Praktiken, die sowohl zeitgenössische soziale Themen wie die Auswirkungen des technologischen Fortschritts auf die Umwelt und das menschliche Verhalten oder das westliche System der Dominanz und Autorität gegenüber Minderheiten behandeln als auch das expressive und poetische Potenzial von Materialität als Form der nonverbalen Kommunikation erforschen. Dabei organisierte sie unter anderem die ersten institutionellen Einzelausstellungen in Deutschland von Künstlerinnen wie Raphaela Vogel (2015, Bonner Kunstverein), Sol Calero, Elaine Cameron-Weir, Mimosa Echard (Dortmunder Kunstverein, 2017/2018/2019), Sara Sadik (Westfälischer Kunstverein, 2022) und Tolia Astakhishvili (Kunstverein Bielefeld, 2023).
Der Jour Fixe findet in Raum 103/104, Villa, Campus Design, um 18 Uhr statt.
