Am Dienstag, 2. Mai 2023, 18 Uhr, wird Karsten Födinger, Professor für Bildhauerei/ Materialität und Raum an der BURG, sich und seine Arbeitsweise im Jour Fixe vorstellen. Prof. Födinger setzt sich mit seinen skulpturalen Interventionen grundlegend mit dem Kontext des jeweiligen Ortes auseinander. Er setzt Materialien ein, die den Charakter des Gebauten und der Konstruktion zeigen und die darin wirkenden Kräfte offenlegen. Ort: Raum 103/104, Villa, Campus Design, Neuwerk 7
In diesem Jour Fixe wird Karsten Födinger, Professor für Bildhauerei/ Materialität und Raum an der BURG, über seine Werke und Arbeitsweise sprechen. In seinen Arbeiten konfrontiert er sich an der Schnittstelle zwischen Skulptur und Architektur mit elementaren Kräften und Strukturen. Die Untersuchung der Beziehungen von Substanz und Form und die prozessuale Arbeit mit Material sind genauso grundlegende Elemente seiner Werkanlagen wie die Orte und Kontexte, an denen sich diese Prozesse entzünden.
In seinen Skulpturen treffen diametrale Energien aufeinander und vereinen sich im temporären Stillstand — einem Innehalten, das die verborgenen Kräfte sichtbar macht, die in statischen Konstruktionen, in Räumen und Bauwerken und somit der Kultur, die sie hervorbringt, wirken.
Dabei kommen nicht nur additive Verfahren zum Einsatz, — das Zurücktreten und Reflektieren, die Vereinfachung und Reduktion entsprechen dem bildhauerischen Prozess des Wegnehmens auf der Suche nach Tatsächlichkeit.
Seine Werke wurden in zahlreichen internationalen Einzelausstellungen gezeigt, u. a. im Palais der Tokyo, Paris, in der Hamburger Kunsthalle, der Kunsthalle Sankt Gallen, im Kunstverein Mönchengladbach, der Verbier 3D Foundation, der Kunsthalle Göppingen, dem Kiosk Ghent, im Antenna Space Shanghai und der Galerie RaebervonStenglin in Zürich.
Arbeit und Werdegang des Künstlers
Prof. Karsten Födinger wurde 1978 in Mönchengladbach geboren — heute lebt und arbeitet er in Berlin. Er studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe bei den Professoren Günter Umberg und später Meuser, als dessen Meisterschüler er 2009 seine Ausbildung abschloss.
2021 und 2022 erhielt er das Neustart Kultur Stipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn. 2013 war er als Artist in Residence der Fogo Island Arts Foundation in Neufundland. 2012 wurde er mit dem Baloise Art Prize der Art 43 Basel Statements, ausgezeichnet. Im gleichen Jahr war er zu einem Studienaufenthalt an der Cite Internationale des Arts in Paris und war Stipendiat der Stiftung Kunstfonds Bonn und der Kunststiftung Baden-Württemberg. 2009 erhielt er das Graduiertenstipendium, das ebenfalls von der Kunststiftung Baden-Württemberg vergeben wurde.
2021 erschien seine Monografie Toward a Radical Sculpture beim DCV Verlag.
Von 2018 bis 2023 unterrichtete Karsten Födinger als Gastprofessor an der Architekturfakultät der EPFL in Lausanne, wo er unter anderem im Projektatelier Infrasculpture, mit den Studierenden die Potentiale von Kunst und Architektur in Bezug zu durch den Klimawandel bedingten erosiven Prozessen in den Schweizer Alpen untersuchte. 2020 entwickelte er ebendort den Grundlagenkurs Art Fundaments, in dem die Studierenden zu grundlegenden Prozessen, Bedingungen und Ursprüngen der Kunst und der künstlerischen Auseinandersetzung mit Material arbeiteten und diese in Bezug zu Wahrnehmung und Konzeption von Landschaft und Naturezeption setzten. Im Wintersemester 2022/23 trat er seine Tätigkeit als Vertretungsprofessor an der BURG in der Bildhauerei/Materialität und Raum an, zum Sommersemer 2023 ist er als Professor für Bildhauerei/Materialität und Raum an der BURG berufen.
2009 war er Mitbegründer des Mark Pezinger Verlags für Künstler*innenbücher und entwickelte und veröffentlichte bis 2014 über 60 Künstler*innenbücher mit internationalen Künstler*innen.
Der Jour Fixe findet am Dienstag, 2. Mai 2023, um 18 Uhr im Raum 103/104, Villa, Campus Design statt.