Eva Leitolf (Kommunikationsdesign/Fotografie) und
Christian Zöllner (Industrial Design/Designmethoden und Experiment) an der halleschen Kunsthochschule als Professoren ernannt
Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ernannte zum Sommersemester 2018 zwei neue Professorinnen und Professoren im Fachbereich Design.
So übernimmt Eva Leitolf zum neuen Semester im Studiengang Kommunikationsdesign die Professur für Kommunikationsdesign/Fotografie. Leitolf, 1966 in Würzburg geboren, studierte von 1986 bis 1994 Fotografie an der Universität GH Essen sowie von 1995 bis 1997 Kunst am California Institute of the Arts, Los Angeles. Seitdem unterrichtete sie regelmäßig an internationalen Universitäten und Kunsthochschulen, zuletzt etwa an der Hochschule für Kunst und Design Luzern und der Freien Universität Bozen.
Die kritische Auseinandersetzung mit Praktiken der Bildproduktion und der Bildkontextualisierung ist ein zentraler Aspekt ihrer Arbeiten, die gesellschaftliche Phänomene wie Kolonialismus, Rassismus und Migration untersuchen.
Ihre Arbeiten wurden unter anderem in der Pinakothek der Moderne in München, dem Frankfurter Kunstverein, dem Sprengel Museum Hannover, dem Rijksmuseum Amsterdam, dem Fotomuseum Rotterdam, dem KunstHausWien, der National Gallery of Kosovo in Pristina und der Wallach Art Gallery in New York gezeigt. 2008 war sie für den Deutsche Börse Photography Prize nominiert und erhielt 2012 ein Jahresstipendium für die Villa Massimo in Rom. 2016 erhielt sie den Kunstpreis der Stadt München.
Eva Leitolfs Arbeiten werden zudem regelmäßig im Süddeutsche Zeitung Magazin und dem Zeit Magazin veröffentlicht. Als Bücher erschienen Postcards from Europe 03/13 (2013), Deutsche Bilder – eine Spurensuche (2008) und Rostock Ritz (2004). Eva Leitolf tritt an der BURG die Nachfolge von Prof. Rudolf Schäfer an, der nach 20 Jahren Lehrtätigkeit 2017 aus dem aktiven Hochschuldienst ausgeschieden ist.
Im Studiengang Industriedesign erhält Christian Zöllner mit Semesterbeginn die Professur für Industrial Design/Designmethoden und Experiment. Zöllner, 1981 in Großröhrsdorf bei Bautzen geboren, studierte von 2002 bis 2007 Produktgestaltung an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden. 2008 gründete er das Medienkunstkollektiv VR/urban, 2012 folgte die Gründung des Designstudios The Constitute in Berlin und Dresden. Im vergangenen Jahr initiierte er zudem mit Constitute e.V. einen Verein zur Realisierung soziokultureller Projekte. Von 2008 bis 2014 wirkte Zöllner als Künstlerischer Mitarbeiter an der Universität der Künste Berlin. Bereits in den Jahren 2014 und 2017 war Christian Zöllner an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle als Gastprofessor im Industriedesign tätig, zuletzt untersuchte er hierbei mit Studierenden in dem Projekt „Design for Revolution“ gestalterische Handlungsräume in aktuellen Krisensituationen.
Für das nun neu eingerichtete Lehrgebiet „Designmethoden und Experiment“ kombiniert Zöllner zwei in Designprozessen essentielle Kernkompetenzen: das strukturierte und themenadäquate Arbeiten sowie wildes, gleichzeitig jedoch analytisches Probieren. Die Vermittlung dieser praktischen Wissensstrategien ist für ihn dabei zentral für die inhaltliche und damit strukturelle Ausrichtung.
Neben der Veröffentlichung zahlreicher Fachtexte hält Christian Zöllner international Vorträge und Workshops zu Design, Designforschung, über narratives Entwerfen und Rapid Prototyping, zudem ist er mit dem Designstudio The Constitute international in Ausstellungen vertreten.
Innerhalb der nächsten Jahre wird fast die Hälfte aller Professorinnen und Professoren der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle altersbedingt aus dem Hochschuldienst austreten. Die Vielzahl der bevorstehenden und bereits erfolgten Neubesetzungen – wie auch in diesem Semester –, stellt für die Kunsthochschule damit sowohl eine Herausforderung als auch zugleich eine Chance zur weiteren Profilierung dar.