Ein Projekt von Prof. Julia Kröpelin, Clara Scheffler und Florian Wagner
8.6. — 6.7.2023, Plakatschaukästen am Riebeckplatz
Damit schlug mein Vater das Buch zu, – indes nicht so, als sei er resolviert, nicht weiter draus zu lesen, denn er beließ den Zeigefinger im Kapitel: ─ auch nicht verdrießlich, – denn er schlug das Buch langsam zu; sein Daumen lag danach auf dem vorderen Einbanddeckel, während drei Finger, ohne das mindeste gewaltsame Pressen, den Hinterdeckel trugen. ─
– Laurence Stern, Tristram Shandy, Band 5, S. 126 f.
Die Arbeit »on things, with things« rückt die beim Lesen in der Regel abstrahierte Dinglichkeit des Buches in das Blickfeld. Während digital vermittelte Texte, durch die wir widerstandslos scrollen, dimensionslos und immateriell wirken, tritt das Buch hier als beweglicher Behälter aus gebündelten zweidimensionalen Schichten und scharf umrissenen Grenzen in den Vordergrund.
Sie stellt Fragen nach dem Blättern als Kulturtechnik und dem Finger im Buch, nach dem Unterschied zwischen unmittelbarer Berührung und digital ›reibungslos‹ ausgeführten Befehlen, nach dem ›Sich-Wiederfinden‹ im Übergangsmoment zur realen Umwelt, nach dem Ausschalten des Laptops, dem Zuschlagen des Buches.