Briefmarken sind Spiegel der Zeit und schmücken unsere Post. Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) gibt jedes Jahr rund 50 dieser kleinen Kunstwerke heraus. Prof. Andrea Tinnes, Professorin für Schrift und Typografie an der BURG, ist zum vierten Mal in den Beirat für die grafische Gestaltung der Sonderpostwertzeichen beim Bundesministerium der Finanzen berufen worden.

Seit 2010 ist Prof. Andrea Tinnes Mitglied im sogenannten Kunstbeirat, der die grafische Qualität der Entwürfe aus den Briefmarkenwettbewerben, die vom Bundesministerium der Finanzen dreimal im Jahr ausgelobt werden, beurteilt und das Bundesministerium bei der Herausgabe der aktuellen Briefmarken berät.

Dem Kunstbeirat gehören neben Vertreter*innen des Bundesfinanzministeriums, der deutschen Post AG, zwei Bundestagsabgeordnete, dem Präsidenten des Briefmarken-Händlerverbandes APHV und dem Präsidenten des Sammlerbundes BDPh auch fünf auf dem Gebiet der Grafik ausgewiesene Persönlichkeiten an, die als Professor*innen an einer deutschen Hochschule lehren: Prof. Uli Braun von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, Prof. Andrea Rauschenbusch von der Hochschule für Künste Bremen, Prof. Victor Malsy im Wechsel mit Prof. Philipp Teufel von der Hochschule Düsseldorf, Prof. Mone Schliephack von der Hochschule Düsseldorf und Prof. Andrea Tinnes von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.

Anna Berkenbusch, ehemalige Professorin für Kommunikationsdesign an der BURG, vertritt jeweils einen der fünf grafischen Vertreter*innen, sollten diese nicht teilnehmen können.

Das Bundesministerium der Finanzen greift für die Ausschreibungen der Wettbewerbe zur Gestaltung von Sondermarken auf einen Stamm von Grafiker*innen zurück. Rund 100 Gestalter*innen kümmern sich derzeit um die Gestaltung der deutschen Briefmarken. Für jede neue Marke bittet das Finanzministerium sechs bis acht von ihnen, einen Entwurf abzugeben.

Die Bewerbungen werden von einem Expertengremium, dem Kunstbeirat begutachtet, der auch eine Auswahlempfehlung gibt. Durch das kleine Format werden besondere Ansprüche an die Künstler*innen gestellt. In aller Regel werden die Briefmarken daher von ausgebildeten Grafiker*innen aus dem Bereich Grafik- und Kommunikationsdesign entworfen. Die Begutachtung der Bewerbungen erfolgt im Rahmen einer Sitzung des Kunstbeirates. In aller Regel finden jährlich drei Sitzungen des Beirats statt. Nachdem der Beirat eine Empfehlung ausgesprochen hat, werden alle Bewerber*innen darüber informiert.