Der in verschiedenen Kategorien vergebene Preis sowie drei Sonderpreise wurden am 16. Oktober 2019 verliehen.

Zur Ausstellungseröffnung zum GiebichenStein Designpreis wurden am Mittwochabend, 16. Oktober 2019, in der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt die diesjährigen Gewinner in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet und drei Sonderpreise vergeben. Die Präsentation der Preisträgerwerke sowie aller nominierten Projekte ist noch bis zum 31. Oktober 2019 in der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt zu sehen.

Die Trophäe aus rotem Porphyr – dem Gestein jenes Massivs, auf dem die Burg Giebichenstein über der Saale thront – erhielt in der Kategorie „Beste Idee / Bestes Konzept“ Judith Anders (Produktdesign/Keramik-und Glasdesign) für die Arbeit VAIO. In der Kategorie „Beste Kommunikation“ überzeugten Marlen Kaufmann, Thea Kleinhempel, Tabea Seufert, David Strach und Marie Schuster (Kommunikationsdesign) mit Wir sind entspannt, es geht uns gut. Gleich zwei Arbeiten wurden in diesem Jahr in der Kategorie „Engagiertestes Anliegen“ ausgezeichnet: Tamara Siewert (Multimedia Design) mit Erdbeerwoche sowie Gina Hartig und Martha Sophie Kikowatz (Industriedesign) mit exclusive design. Für die Arbeit Mutant – Multiperspektivische Gestaltung von Klang und Musik erhielt Stephan Kloß (Multimedia Design) einen GiebichenStein in der Kategorie „Interessantestes Experiment“. Den vom Freundes- und Förderkreis der Hochschule vergebenen „GiebichenStein der Freunde“ erhielt Magdalena Sophie Orland (Conceptual Textile Design) für ihre Arbeit Zwischen_Räumen.
Jeder der GiebichenSteine ist durch den Freundes- und Förderkreis der BURG mit 500 Euro Preisgeld dotiert, zudem werden alle prämierten und nominierten Arbeiten dokumentiert und fotografisch in das Hochschularchiv aufgenommen.

Dazu wurden drei Sonderpreise vergeben. Den von culturtraeger gestifteten Grassi Nachwuchspreis erhielt dieses Jahr die Arbeit NOT_A_STUDIO von Lea Schweinfurth (Conceptual Fashion Design). Die Arbeit wird von culturtraeger GmbH angekauft und in die Sammlung des Grassi Museums Leipzig aufgenommen.
Das Stadtmuseum Halle wählte in diesem Jahr gleich zwei Arbeiten aus: VAIO von Judith Anders (Produktdesign/Keramik-und Glasdesign) überzeugte ebenso in dieser Kategorie und wird für ein Jahr in der ständigen Ausstellung präsentiert. Auch die bereits prämierte Arbeit exclusive design von Gina Hartig und Martha Sophie Kikowatz (Industriedesign) wird vom Stadtmuseum Halle ebenfalls ausgezeichnet und in der kommenden Sonderausstellung Geschichten, die fehlen vom 29. November 2019 bis 10. Mai 2020 präsentiert werden.
Den Preis der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt erhielt 2019 Anna Neumann (Kommunikationsdesign) für ihre Arbeit Trübe Tage. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert.


Die Preisträger der GiebichenStein Designpreise 2019
In der Kategorie „Beste Idee / Bestes Konzept“ überzeugte die Arbeit VAIO von Judith Anders (Produktdesign/Keramik-und Glasdesign). Das von Gastprof. Mikaela Dörfer, Gastprof. Andreas Fabian und der künstlerischen Mitarbeiterin Melanie Glöckner betreute Projekt umfasst Objekte aus Porzellan und Glas, die sich an der Schnittstelle zwischen Gefäß und Esswerkzeug bewegen. Ausdrucksstarke Ovale schneiden konvexe Formen und definieren die Gefäße, die zugleich einladend lebhaft gestaltet wurden und dabei auf mehreren Sinnesebenen Aufmerksamkeit erwecken. Visuelle Eindrücke werden darin verknüpft mit haptischen und olfaktorischen Erfahrungen. Die Arbeit wird zudem für ein Jahr in der ständigen Ausstellung des Stadtmuseums Halle präsentiert.

In der Kategorie „Beste Kommunikation“ gewannen die fünf Studierenden Marlen Kaufmann, Thea Kleinhempel, Tabea Seufert, David Strach und Marie Schuster (Kommunikationsdesign) mit Wir sind entspannt, es geht uns gut. Die Studierenden befassten sich im Rahmen eines freien Gruppenprojekts mit den Arbeitsverhältnissen im Kreativbereich. Im Verlauf des Semesters testeten sie Austauschformate mit anderen Studierenden aus und führten Interviews mit Alumni der BURG, die von ihrem Weg nach dem Abschluss berichteten. Zudem organisierten sie u.a. eine Veranstaltung, bei der zuvor interviewte Alumni eingeladen waren, um mit Studierenden ins Gespräch zu kommen.

Gleich zwei Arbeiten wurden 2019 in der Kategorie „Engagiertestes Anliegen“ ausgezeichnet: Tamara Siewert (Multimedia Design) mit Erdbeerwoche sowie Gina Hartig und Martha Sophie Kikowatz (Industriedesign) mit exclusive design.
Mit ihrer Augmented Reality-Broschüre Erdbeerwoche (betreut von Prof. Jonas Hansen) klärt Tamara Siewert (Multimedia Design) Mädchen über den Menstruationszyklus auf. Die gedruckte Broschüre wird in Kombination mit dem Smartphone genutzt, mit einer dazu entwickelten App werden die Inhalte erweitert und illustrierte Charakter aus der Broschüre lebendig.
Die von Prof. Dieter Hofmann und dem künstlerischen Mitarbeiter Philipp Stingl betreute Arbeit exclusive design von Gina Hartig und Martha Sophie Kikowatz (Industriedesign) befasst sich mit dem monobloc-Plastikstuhl als Kommunikationsmedium. Den bekannten Plastikstuhl haben sie in Varianten leicht deformiert und modifiziert, sodass das Sitzen leicht unbequem wird. Die Stühle erzeugen auf verschiedene Weise das Gefühl, behindert zu sein und lenken die Aufmerksamkeit auf die Komplexität unseres selbstverständlichen Verhältnisses zu Alltagsobjekten. Ein Plädoyer für integratives Design ist daraus entstanden. Die Arbeit wird zudem in der Sonderausstellung Geschichten, die fehlen vom 29. November 2019 bis 10. Mai 2020 im Stadtmuseum Halle gezeigt.

Für die Arbeit Mutant – Multiperspektivische Gestaltung von Klang und Musik wurde Stephan Kloß (Multimedia Design) in der Kategorie „Interessantestes Experiment“ ausgezeichnet. Die von Prof. Anette Scholz betreute Arbeit ermöglicht es Nutzern, mit einer Applikation via Internet gemeinsam Klang und Musik zu gestalten. Mit Touch-Gesten können Melodien oder Rhythmen eingespielt und intuitiv klanglich verändert werden. Das Projekt widmet sich der Frage, was entsteht, wenn mehrere Nutzer zusammen ein Musikstück gestalten, in dem sie dieses in jeweils unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Tonarten hören. Auch wurde nach Lösungen und Parametern geforscht, Musik multiperspektivisch abzubilden.

Die Arbeit Zwischen_Räumen von Magdalena Sophie Orland (Conceptual Textile Design) wurde vom Freundes- und Förderkreis der Hochschule für den „GiebichenStein der Freunde“ ausgewählt. Die von Prof. Bettina Göttke-Krogmann und Vertretungs-Prof. Susanne Ostwald betreute Masterarbeit untersucht den Einfluss der fortschreitenden Digitalisierung auf Textilien. Magdalena Sophie Orland erforschte dies exemplarisch an der textilen Spitze und führte experimentelle Materialuntersuchungen durch.

Den von culturtraeger gestifteten Grassi Nachwuchspreis erhielt dieses Jahr die Arbeit NOT_A_STUDIO von Lea Schweinfurth (Conceptual Fashion Design). Die Arbeit wird von culturtraeger GmbH angekauft und in die Sammlung des Grassi Museums Leipzig aufgenommen. Die von Vertretungs-Prof. Susanne Ostwald und Vertretungs-Prof. Gunnar Mundt betreute Arbeit regt zur Auseinandersetzung mit Mode als nachhaltige Praxis an. Zum einen besteht die Arbeit aus einer digitalen Plattform, die informativ sein soll und zugleich Mode und Nachhaltigkeit offen und kreativ bespricht. Weiterer Bestandteil ist eine Kollektion, die sich zeitgemäß mit nachhaltiger Mode auseinandersetzt und sich auf das Accessoire im weitesten Sinne einlässt. Die Items wurden aus Altkleidern gefertigt und tragen gut sichtbar einen QR-Code, der zur digitalen Plattform führt.

Den Preis der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt erhielt 2019 Anna Neumann (Kommunikationsdesign) für ihr illustriertes Buch Trübe Tage. Die sich an Kinder wie auch an Erwachsene gerichtete Arbeit nähert sich behutsam dem unliebsamen Zeitgenossen Traurigkeit, der sich vielleicht auch nur nach Aufmerksamkeit, Trost und Geborgenheit sehnt.

Jury
Die Preisträgerarbeiten wurden von einer externen Jury ausgewählt. Der Jury gehörten an: Prof. Karel Boonzaaijer (Designer, ehemals Professor für Conceptual Design, FH Aachen), Gesine Grotrian-Steinweg (Illustratorin und Grafikdesignerin), Stefan Guzy (Plakatgestalter, Typograf und Grafikdesigner) und Julia Müller (Modedesignerin und Absolventin der BURG).

GiebichenStein Designpreis
An der Ausschreibung konnten Studierende aus dem Fachbereich Design mit Projekten und Arbeiten teilnehmen, die zur Jahresausstellung gezeigt wurden. Die Vorauswahl der Projekte trafen im Juli hochschulinterne Auswahlkommissionen.

GiebichenStein Designpreis 2019
Ausstellungsdauer:
17. bis 31. Oktober 2019
Ort: Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, Neuwerk 11, 06108 Halle (Saale)
Eintritt: Der Eintritt ist kostenfrei
Weitere Informationen: www.burg-halle.de/hochschule/hochschulkultur/giebichenstein-designpreis/
Social Media: Die BURG kommuniziert die Ausstellung in den sozialen Medien mit den Hashtags #GDP19 und #BurgHalle.