Die Ausstellung in der Burg Galerie im Volkspark zeigt vom 23. Mai bis 16. Juni 2019 Arbeiten, die fremde Kulturen und Lebenswelten zum Thema haben.
Wie beschäftigen sich Kunstschaffende sowie Gestalterinnen und Gestalter mit anderen Kulturen und Lebenswelten? In der neuen Ausstellung der Burg Galerie im Volkspark welt erfahren steht diese Frage im Mittelpunkt. Vom 23. Mai bis 16. Juni 2019 werden Arbeiten von 21 Burg-Studierenden und -Alumni aus Kunst und Design gezeigt, die während eines Studienaufenthalts im Ausland waren oder aus dem Ausland für ein Studium an die BURG gekommen sind. Ausgestellt werden Werke, die aufgrund von Begegnungen mit der anderen Kultur entstanden sind und die jeweilige politische Situation, aber auch Aspekte wie das Verhältnis von eigen und fremd, Identität, Tradition oder Heimat in den Fokus rücken. In der Ausstellung sind dabei sowohl filmische Arbeiten, Wand- und Rauminstallationen, Keramiken, textile Arbeiten wie auch Zeichnungen, Drucke, Collagen, Texte und ein Architekturentwurf zu sehen.
Unter anderem wird das eigene Fremdsein in einem anderen Land und das Nachdenken darüber zum Thema, auch wie die jeweilige Umgebung auf die Rolle des/der Fremden reagiert. Andere Arbeiten erzählen von den vielfältigen Möglichkeiten, die durch Reisen und kulturellen Austausch entstehen können und hinterfragen zugleich kritisch Konstrukte wie das Exotische oder das Globale. welt erfahren kann auch bedeuten, die Welt des Anderen genauer wahrzunehmen – dies wiederum erfordert feines Hinhören und genaues Hinsehen, wofür es vielleicht nicht immer einen Ortswechsel braucht.
Oft entstehen aus der Begegnung mit Menschen filmische Arbeiten wie die Dokumentation Porträts von Apscheron von Arif Amirov. Der aus Aserbaidschan stammende Künstler, der in der Studienrichtung Bildhauerei/Metall studierte, lässt die Bewohnerinnen und Bewohner vom besonderen Leben auf der Halbinsel am Kaspischen Meer und den jüngsten Veränderungen erzählen, in deren Folge die alten Gärten eingehen, weil privat gebaute Mauern die Luftzirkulation unterbrechen.
Christoph Liedtke verfolgt hingegen beispielsweise seit einem Istanbul-Aufenthalt ein fotografisches Langzeitprojekt, für das er an verschiedenen Orten der Welt Spuren von Alltagsprozessen festhält. Die Motive darin sind meist Kratzer, Reste und Spuren, die für den Künstler ein malerisches oder grafisches Potenzial besitzen und im Kleinen auf abstrakter Ebene Weltprozesse abbilden.
Marlene Milla Woschni wiederum hat sich während ihres Erasmus-Semesters 2017/18 an der Ecole supérieure de La Cambre in Brüssel mit den Botschaftsgebäuden in der Stadt beschäftigt. 297 077 m² heißt das so entstandene Künstlerbuch. Der Titel verweist auf die Gesamtfläche der Grundstücke aller 189 Botschaften in Brüssel. Während im Innern des Buches den unterschiedlichen Repräsentationsstilen der Gebäude nachgegangen wird, entwirft der Faltumschlag eine alternative Weltkarte.
Ausstellende
Bassel Abdulwahab, Arif Amirov, Anne Baumann, Simon Baumgart, Duane Bahia Benatti, Mariia Bokovnia, Thomas Brück/Lukas Pfalzer, Claudia Castro-López Vera, Eva Feuchter, Anne-Lena Fuchs, Ece Gener, Murat Haschu, Lado Khartishvili, Susanne Langbehn, Christoph Liedtke, Xinzhe Luo, Johanna Rogalla, Jorge Sanchez Di Bello, Marlene Milla Woschni, Lina Zacher
welt erfahren
Ausstellungsdauer: 23. Mai bis 16. Juni 2019
Eröffnung: Mittwoch, 22. Mai 2019, 18 Uhr. Begrüßung von Rektor Dieter Hofmann, Einführung von Kuratorin Dr. Jule Reuter. Im Anschluss findet die Soundperformance mit Lesung Komma zur Sprache von Christoph Liedtke, Mark Hornbogen und Axel Kores statt.
Presserundgang: Mittwoch, 22. Mai 2019, 11 Uhr
Ort: Burg Galerie im Volkspark, Schleifweg 8a, 06114 Halle (Saale)
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, 14 bis 19 Uhr
Eintritt: Der Eintritt ist kostenfrei.
Kuratorin: Dr. Jule Reuter (Kuratorin, Burg Galerie am Volkspark) mit Unterstützung von Susanne Henny Kolp (Kuratorische Assistenz)
Weitere Informationen: www.burg-halle.de/galerie
Social Media: Die BURG kommuniziert die Ausstellung in den sozialen Medien mit den Hashtags #welterfahren und #BurgHalle
Begleitprogramm:
I. Wie beeinflusst Interkulturalität die Werkästhetik?: Mittwoch, 5. Juni 2019, 17 Uhr
Über Sprachgebrauch und Sprachinhalt. Gesprächsrunde mit Thomas Brück/Lukas Pfalzer (Ausstellende) und Gast
II. Möglichkeiten und Aufgaben von Kulturinstitutionen im interkulturellen Austausch: Mittwoch, 12. Juni 2019, 17 Uhr
Untie to Tie: künstlerische Perspektiven und gesellschaftliche Fragen verknüpfen. Inka Gressel, Leiterin ifa-Galerie Berlin
III. Kulturwissenschaftliche Methoden zur Erschließung fremder Kunst: Donnerstag, 13. Juni 2019, 17 Uhr
Mediterranée Multi-Sited: Zeitgenössische Kunstproduktion mithilfe qualitativer Forschungsmethoden untersuchen. Oliver Müller, Ethnologe und Kunsthistoriker, Halle (Saale)
Führungen durch die Ausstellung: Jeweils an den Sonntagen um 15 Uhr führen Studierende der kunstpädagogischen Studiengänge durch die Ausstellung. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.