Für ihre Masterarbeit „Promenade „Inside Out“. Extension der Innenräume in den Außenraum“ wurde die Burg-Absolventin Alfiia Koneeva mit einem Heinze-Award Nachwuchspreis 2022 ausgezeichnet.
Beim jährlich ausgeschriebenen Heinze-Award Nachwuchspreis wurde dieses Jahr, neben drei anderen Projekten, auch Burg-Absolventin Alfiia Koneeva für ihre Masterarbeit Promenade „Inside Out“. Extension der Innenräume in den Außenraum ausgezeichnet. Die Arbeit entstand im Wintersemester 2021/22 in der Innenarchitektur unter Leitung von Prof. Johann Stief.
Heinze-Award Nachwuchspreis
Beim Heinze-Award Nachwuchspreis waren Studierende, Studien- und Seminargruppen deutscher Architekturfakultäten und -fachbereiche aufgerufen, Entwürfe und Konzepte aus allen Bereichen des Wohnungs- und Nichtwohnbaus einzureichen. Die besten Nachwuchskonzepte wurden durch die Jury bestimmt und ausgezeichnet. Je Nachwuchspreis wurden 1.500 Euro Preisgeld ausgelobt.
Projektbeschreibung
Bei der Masterarbeit Promenade "Inside Out". Extension der Innenräume in den Außenraum von Absolventin Alfiia Koneeva in der Innenarchitektur handelt es sich um eine Neukonzipierung des Konzepts Straßenraum:
Wie sieht heute eine ganz normale Straße mitten in der Stadt aus? Meistens sind es lange Fahrbahnen mit entlang platzierten Bäumen und Bänken; entlang der Fassaden liegen die Gehwege, die in der Sommerzeit auch als extra Schank- und Speisefläche von den angrenzenden Cafés genutzt werden. Die „klassische“ Straße begrenzt sich also auf 2-3 Funktionen:
- Straße als Fahrbahn
- Straße als Gehweg
- Straße als Fläche für die Gaststätten
Es gibt immer noch die strikte Trennung zwischen den Funktionen, die im Innen und Außen passieren. Das Design der Straße ist bei der Planung sekundär. Im Vordergrund steht immer ein gut funktionierender Autoverkehr. Der Straßenraum bietet aber viel mehr Gestaltungspotential. Statt Verkehrsfläche kann die Straße eine andere Rolle spielen, beziehungsweise eine zusätzliche Rolle haben. Als Grundlage für die Masterarbeit wurde eine Straße in Berlin ausgesucht, an der beispielhaft gezeigt wird, wie man alternativ mit Straßenverläufen umgehen kann.
Jury
Die Jury begründete die Auszeichnung wie folgt:
Dieses Projekt zeigt eine spannende Auseinandersetzung mit dem öffentlichen Raum und Nutzungssynergien zwischen innen und außen. Es hinterfragt die konventionelle Straßengestaltung mit der Dominanz des Verkehrs und stellt stattdessen Gemeinschaft und Aufenthaltsqualität in den Vordergrund. Statt einer Stadt für Autos wird hier eine Stadt für Menschen geschaffen. Die neue Promenade mit verschiedenen in den Boden eingelassenen Erlebnisinseln und einem vor Regen schützenden Dach als Gartenweg wertet den öffentlichen Raum radikal auf. Potenzial besteht jedoch noch in einer stärkeren architektonischen Verknüpfung der Promenade mit den Gebäuden. Zeitgemäße Nutzungskonzepte wurden mit viel Spielraum zur Mit- und Umgestaltung durch die Nachbarschaft gedacht. Das Projekt inspiriert zur Umgestaltung unserer Bestandsquartiere und kreiert zusätzlich Ideen, wie unserer Straßen klimaresilient umstrukturiert werden können.