Die Mensa der BURG erhält den renommierten Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt. Der Preis wurde bei einer Festveranstaltung im Magdeburger Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen am vergangenen Freitag vergeben.
Der Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt 2022 geht an die Mensa am Neuwerk 7 auf dem Campus Design der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Für die Erweiterung, Sanierung und Neugestaltung der Mensa wurde das hallesche Architekturbüro cappellerarchitekten BDA, als Lichtplaner das Büro Anke Augsburg Licht und als Bauherrin des Projekts die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ausgezeichnet. Durch den Umbau und die Erweiterung der Mensa, die 2019 abgeschlossen wurde, sei auf hervorragende Weise „eine Atmosphäre im Spannungsfeld von Alt und Neu“ entstanden, begründete die neunköpfige Jury ihre Entscheidung. Die neue Mensa zeichne sich durch „den feinen, harmonischen Zusammenklang zwischen technischen Anlagen, Möblierung und Beleuchtungskörpern“ aus, begründete der Juryvorsitzende Axel Lohrer die Entscheidung.
Insgesamt 14 Objekte standen in der engeren Auswahl um den Architekturpreis. Neben der Mensa der BURG wurden fünf weitere Bauten bei der Preisverleihung ausgezeichnet: Der Kindergarten und die Tagespflege in Hohenberg-Krusemark in der Altmark, die ehemalige Klosterkirche St. Marien im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg, das Quartier Märkerstraße in Halle (Saale), das Goethe-Theater in Bad Lauchstädt sowie der Biomarkt Aschersleben. Letzterer darf sich wie die Mensa des Ökumenischen Domgymnasiums Magdeburg über den Publikumspreis freuen.
Umbau und Erweiterung der Mensa der BURG
Dem Architekturbüro cappellerarchitekten BDA aus Halle (Saale) ist es durch schlüssige Veränderungen gelungen, den Bestand und die Nutzung des bestehenden Kellergeschosses der alten Villa auf dem Campus Design der BURG als Mensa neu zu definieren. Unterschiedliche Raumhöhen und neue Durchblicke sowie Raumzusammenhänge zeichnen das Bauvorhaben aus. Das zurückhaltende Sanierungskonzept aller Bauteile, das mit wenigen modernen Ergänzungen auskommt, schafft eine wohltuende Atmosphäre, die neu zum Verweilen einlädt. Der gestalterische Ansatz der haptischen Erfahrbarkeit und Lesbarkeit der Materialien bildet ein nachhaltiges Konzept, das in der Ausformulierung der Möbel und in den Details der Installationen fortgeführt wurde. Großer Wert wurde auf eine natürliche und ressourcenschonende Materialwahl gelegt.
Als Teil des Möblierungskonzeptes wurden in den neuen Räumen der Mensa zudem zwei lange Tische mit unterschiedlichen Designstühlen namhafter Firmen ausgestattet. Die Ikonen aus der Geschichte des Stuhldesigns sind als Anschauungsobjekte für die Lehre an der BURG integriert. Anhand der unterschiedlichen Sitzmöbel können Studierende deren Ergonomie, Konstruktion und Gestaltung untersuchen und alltäglich in der Praxis ausprobieren. Die Stühle wurden von den Hersteller*innen für den Gastraum der Mensa zur Verfügung gestellt.
Als ergänzende Stitzmöblierung hat die BURG selbst einen Hocker entwickelt und in den Zentralen Werkstätten der BURG gefertigt. Ferner wurden alle Tische an der Hochschule hergestellt, die Massivholzoberflächen wurden zudem durch die Kolleg*innen der Zentralen Werkstätten der BURG in einem aufwändigen tradierten Verfahren behandelt.
Ausstellung zum Architekturpreis im Magdeburger Kunstmuseum
Im Jahr 2022 wurde der Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt bereits zum zehnten Mal vom Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt und der Architektenkammer Sachsen-Anhalt verliehen. In dieser Kontinuität steht er als Leistungsschau für gelebte Baukultur und die hohe Kreativität von Architekt*innen, Landschaftsarchitekt*innen, Innenarchitekt*innen und Stadtplaner*innen im Land. Für den Architekturpreis 2022 wurden 52 Bewerbungen eingereicht. Schirmherrin war Dr. Lydia Hüskens, Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt. Insgesamt standen 16.000 Euro Preisgeld zur Verfügung. Ab dem 26. November 2022 werden in der Klosterkirche des Magdeburger Kunstmuseums die 14 Bauten, die in der engeren Wahl standen, ausgestellt.