mit Charlotte Antony und Hanna Sass,
moderiert von Dr. Jule Reuter, Kuratorin
Burg Galerie im Volkspark

Charlotte Antony zeigt eine Serie von Zeichnungen, die den metallischen, tafelförmigen Abrieb des Graphits zeigen, umarmen, fast überstrapazieren wollen. Dunkle Linien massieren sich ineinander. Schwebend weiche, präzise fließende Flächen ziehen sich über lange Blätter. Sie balancieren durch den Raum und bewegen sich auf die endgültige Form am fernen Horizont zu. Begleitet werden die Zeichnungen von reflektierenden Körpern, auf denen sich die Farben und Formen des Raumes begegnen, diesen verlassen, um augenblicklich an anderer Stelle wieder aufzutauchen. Es verdichtet sich der Eindruck, dass sie nicht aufhören werden zu tanzen.

 

 

„[...] In Ihrer Arbeit führt Hanna Sass einen Kampf mit der Geste und verweist auf den Ort, an dem der Kampf um eine Lösung geführt wird. Die Hingabe an einen spontanen Impuls und die Idee des „reinen künstlerischen Ausdrucks" erfordern Können und Vertrauen; beides besitzt die Künstlerin. Ihre körperliche Bewegung erzeugt in den Arbeiten einen Rhythmus, der intuitiv gesetzt beginnt und in der Vollendung der Arbeit zeigt, wie Sass, die ihr innewohnende Leichtigkeit bewusst setzen kann und damit erhält.
Im Holzschnitt wie in den Holzreliefbildern möchte man die Bildinhalte als Zeichen, als Allegorie oder Symbol deuten. Aber die Bedeutung der Linie, des Strichs, des Zeichens bleibt gegenüber dem Wiedererkennbaren offen. Die Linien an sich, aus denen Sass die lesbare oder unlesbare Schrift zusammensetzt, sind ein Erforschen mit dem Werk. [...]"

(Textauszug: Dr. lmke Ehlers)