Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle zur Preview Berlin Art Fair vom 19. bis 22. September 2013.
In diesem Jahr vertreten Alessa Brossmer, Frauke Rahr und Torsten Richter, die zu den Interessantesten der jeweiligen Klassen zählen, beim Focus Academy der Preview Berlin die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle.
Mit drei jungen Positionen zeigt sich die hallesche Kunsthochschule als lebendiger Ort, der außergewöhnliche und in ihrer Veranlagung bedeutende künstlerische Talente anzieht. Die Werke von Alessa Brossmer, Frauke Rahr und Torsten Richter aus den Klassen Bildhauerei/Metall, Zeitbasierte Künste und Grafik lassen das Potenzial an talentierten Newcomern aus Halle ausschnitthaft aufleuchten. Sie stehen durch Qualität und Eigensinn exemplarisch für das Ganze: für die hohen Ansprüche an Ausbildung und Auseinandersetzung in den unterschiedlich geprägten Fachklassen und für eine fundierte Grundlagenausbildung, welche die Künstler in die Lage versetzt, Bildfindungen, Projekte und Konzepte stimmig und überzeugend umzusetzen.
Ausgangspunkt für Alessa Brossmers künstlerische Arbeiten ist ihre Faszination für das Phänomen Raum. Ausgehend von der Beschäftigung mit Geometrie, deren sichtbarer Ordnung und Logik, betreibt sie die Auflösung derselben hin zu einer Weiterentwicklung ins Rätselhafte und Irreale. In „lavatrice industriale“ überträgt sie diese Parameter auf die zeitliche Ebene: Die rhythmische Rotation einer industriellen Waschmaschine wird zugleich akustisch und optisch erfahrbar und der Zuhörer/Betrachter in einen hypnotischen Sog gezogen.
Frauke Rahr interessiert sich für die Ordnung von Sammlungen und die damit tradierten Sinnstiftungen. In ihrer 2010 begonnenen Arbeit „Trophäensammlung“ werden Dinge und Materialien aller Art wie Äste, Metallbügel, Glühbirnendrähte oder tote Insekten zu Miniaturtrophäen geformt. Die mäandernde Materialsammlung behauptet sich durch ihre Referenz an bekannte historische Vorbilder und wird durch den ihr innewohnenden obsessiven Zug zugleich unterhöhlt. Auch in ihren filmischen Arbeiten befragt die Künstlerin das Verhältnis von Dauer und schleichender Veränderung.
Torsten Richter widmet sich mit altmeisterlich anmutender Akribie der zeichnerischen Wiedergabe verschiedener, zum Teil aus dem Gebrauch gekommener Alltagsgegenstände wie Sense, Heugabel oder Endschalldämpfer. Ihn treibt weniger ein typologisches Interesse, wie es von der Fotografie der Becher-Schule angestoßen wurde – seine Objekte behaupten sich eher durch die sakral anmutende Bildregie: Zentral und vergrößert auf das Blattweiß der Fläche gesetzt, lenken sie den Blick auf die schlichte Funktionalität der Geräte und ihre überraschenden sensuellen Eigenschaften.
19. 9. - 22. 9. 2013
PREVIEW BERLIN / ART FAIR
Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle: Stand 22
Opernwerkstätten Berlin
Zinnowitzer Straße 9
10115 Berlin
Öffnungszeiten:
Freitag, 20. und Samstag, 21. September 13 – 20 Uhr
Sonntag, 22. September 11 – 18 Uhr
Professional Preview:
Donnerstag, 19. September 14 – 18 Uhr (nur mit Einladung)
Eröffnung:
Donnerstag, 19. September 18 – 22 Uhr (Eintritt frei)
Eröffnungsparty:
Donnerstag, 19. September ab 22 Uhr (Eintritt frei bis Mitternacht)
Ausstellung von Sara Möbius, Förderpreisträgerin der Preview Berlin 2012, in den Ausstellungsräumen der Berlin Hyp
Mit dem 2012 erstmals vergebenen Förderpreis der Preview Berlin und der Berlin Hyp wird jährlich zwei Künstlern eine Einzelausstellung in Berlin ermöglicht. Als Preisträgerin des letzten Jahres zeigt Sara Möbius (geb. 1985 in Halle) noch bis zum 10. Januar 2014 ihre Kohlezeichnungen in den Ausstellungsräumen der Berlin Hyp.
Sara Möbius studierte von 2006 bis 2012 in der Grafikklasse von Prof. Thomas Rug an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Seit 2012 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig. Ihre großformatige Kohlezeichnung „Deep Forest“, die auf der Preview Berlin Art Fair 2012 zum ersten Mal gezeigt wurde, erweiterte die Messekoje der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle zu einer tiefen Wald- und Sehnsuchtslandschaft. Sara Möbius grafische Arbeiten in Schwarz und Weiß sind geprägt von einer ungewöhnlichen Bildkraft, von ihrem Duktus und ihrer Reduktion auf das Wesentliche. Naturphänomene ziehen sich als wiederkehrendes Grundthema durch ihr Werk. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht der Impuls, Assoziationsräume zu erschließen und im Bewusstsein der Betrachter assoziative Prozesse anzustoßen. Es entsteht eine Atmosphäre der Intimität, in der eine stille Sehnsucht ihren Sog entfaltet.
noch bis 10. 1. 2014
Sara Möbius
Berlin Hyp
Budapesterstraße 1
10787 Berlin (Mitte)
Öffnungszeiten Montag – Freitag 10 – 18 Uhr