Im Rahmen der Berlin Fashion Week wurden am 13. Januar Anna Schröder, Studienrichtung Textildesign, und Kaur R. Hensel, Studienrichtung Mode, für ihre von der Stilikone Courtney Love inspirierte Kollektion „ Sophisticated Grunge - Michelle Harrison” mit dem ersten Preis in der Kategorie Studierende beim European Fashion Award FASH 2014 ausgezeichnet.
Anna Schröder (Textildesign) und Kaur R. Hensel (Mode), Studierende an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, belegen den ersten Preis beim diesjährigen Nachwuchsförderpreis European Fashion Award. Das Thema lautete „Rhythm“. Musik und Tanz, Anspannung und Entspannung, Fast Fashion und Slow Fashion waren einige Facetten des Themas. Damit hat sich der Beirat der Stiftung der Deutschen Bekleidungsindustrie für eine sehr offene Aufgabenstellung entschieden.
Kollektion „Sophisticated Grunge“ von Anna Schröder und Kaur R. Hensel
Die Kollektion „Sophisticated Grunge“ ist inspiriert von der Stilikone Courtney Love, die mit bürgerlichem Namen Courtney Michelle Harrison heißt. In zwölf Frauen- und vier Männeroutfits wird das rhythmische Spiel von Star und Mensch, Stärke und Schwäche, Sophisticated und Grunge illustriert. Die schlichten Silhouetten irritieren mit Asymmetrien, Drehungen oder Proportionen. Im Mittelpunkt stehen die aufwendig selbst gefertigten und veredelten Textilien. Auf Hand- und Jacquardwebstühlen wurden Seide, Leinen oder Mohair gewebt. Zeichnungen, wie die welkende Lilie als Sinnbild der Vergänglichkeit, wurden u.a. im Siebdruck oder als Handstickerei aufgetragen. Ausbrennertechnik, Cyanotypie oder Waschungen sind weitere Veredelungen. Die 34-teilige Kollektion ist immer edel, aber gleichzeitig fragil. So wird aus einer kühnen Frau eine zerbrechliche, ja fast tragische Figur.
Jurybegründung
„Mit großer Virtuosität, vielen Experimenten und ohne Angst vor dem Scheitern entwickelten Anna Schröder und Kaur R. Hensel gemeinsam ihre luxuriöse Kollektion „Sophisticated Grunge“. Eine seltene und sehr gelungene Teamarbeit von Mode und Textildesign, geprägt vom gegenseitigen Respekt für das jeweilige Wissen und Können. Das Ergebnis sind kostbare und einzigartige Stoffe für die Haute Couture, die trotz allen traditionellen Anklängen, z.B. an den Jugendstil, durch ihre Subtilität jung und ironisch wirken. Die brillante Arbeit spielt mit Sehgewohnheiten und Erwartungen und hinterfragt damit die Begierde nach nackter Haut. Schambereiche, wie die Brüste, stehen im Mittelpunkt ohne sie zur Schau zu stellen.
Trotz einem Feuerwerk aus 7 Veredelungsverfahren und 19 Stoffen haben sie gelernt, dass Entwerfen auch verwerfen bedeutet. Eine Essenz: Kraftvoll, originell, zart und frisch.“
Margareta van den Bosch, Creative Adviser, H & M – Hennes & Mauritz, Stockholm (Mitglied der Jury)
Die gemeinnützige Stiftung der Deutschen Bekleidungsindustrie, kurz SDBI, verfolgt die Aufgabe einer zukunftsorientierten Nachwuchsförderung. Ihr Zweck ist die Förderung der Ausbildung von begabten Nachwuchskräften in der Modebranche.
Mehr Informationen über Stiftung der Deutschen Bekleidungsindustrie im Internet unter www.sdbi.de
Die Preisverleihung fand am 13. Januar in Berlin im Rahmen der Berlin Fashion Week statt.