Der Formgestalter Professor Karl Clauss Dietel, der auch von 1967 bis 1975 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle Lehrveranstaltungen durchführte, wird für sein Lebenswerk mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Karl Clauss Dietel habe, so die Jury, die ostdeutsche Designentwicklung bis zur Jahrtausendwende maßgeblich mitgeprägt. In 50 Arbeitsjahren schuf er ein kaum überschaubares Gesamtwerk. Die Formensprache von Autos und Zweirädern, Schreibmaschinen und Radiogeräten geht auf ihn zurück. Hauptsächlich war er im Fahrzeug- und Maschinenbau tätig. Zu den Design-Klassikern zählen bis heute die Erika-Schreibmaschine, das Moped S 50 und das Karosseriedesign vom Wartburg.
Karl Clauss Dietel wurde 1934 in Reinholdshain geboren und studierte nach einer Ausbildung zum Ingenieur von 1956-1961 an der Kunsthochschule Berlin Weißensee. Nach dem Diplomabschluss gestaltete er den Grundentwurf des „Wartburg 353“. Dieser PKW wurde in der DDR zum langjährigen Erfolgsmodell. 1963 machte sich Dietel selbständig, unterrichtete von 1967-1975 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (damals Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle), ab 1977 an der Fachschule Angewandte Kunst Schneeberg, deren Direktor er 1986 bis 1990 war.
Der Designpreis der Bundesrepublik Deutschland ist die höchste offizielle deutsche Auszeichnung im Bereich Design. Er wird seit 1969 ausgelobt und jährlich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie verliehen. Mit dem Ehrenpreis für Dietel wird laut dem Veranstalter DMY Berlin erstmals ein Designer der DDR mit einem gesamtdeutschen Staatspreis ausgezeichnet.
Mehr Informationen zum Designpreis unter www.bundesdesignpreis.de.