Am 16. Januar 2019 wurde die dritte Prorektorin für das neue Rektorat gewählt: Rektor Prof. Dieter Hofmann, Prorektorin Prof. Dr. Veronica Biermann, die Prorektoren Prof. Jonas Hansen und Prof. Rolf Wicker sowie Kanzlerin Linda Baasch bilden neue Leitung.
Das für vier Jahre gewählte Rektorat der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ist mit der zum 16. Januar 2019 ernannten Prorektorin Prof. Dr. Veronica Biermann komplettiert worden. In einer Sondersitzung bestätigte der Akademische Senat Biermann als dritte Prorektorin. Das neue Rektorat nahm seine Arbeit bereits mit dem Start des Studienjahres 2018/19 im Oktober auf: Prof. Dieter Hofmann, Rektor seit 2014, wurde wiedergewählt, zudem sind seit Oktober 2018 als Prorektoren Jonas Hansen, Professor für Design und Medientechnologie, und Rolf Wicker, Professor für Bildnerische Grundlagen/Plastik, im Rektorat vertreten. Sie bilden gemeinsam mit Kanzlerin Linda Baasch damit das Rektorat einer der größten deutschen Kunsthochschulen. Die Investitur und feierliche Amtseinführung ist zu Beginn des neuen Sommersemesters am 3. April 2019 geplant.
Aufgrund des personellen Wandels an der BURG konnte die Rektoratsbesetzung für den Bereich Wissenschaft und Forschung erst nach der Berufung Prof. Dr. Veronica Biermanns nun im Januar 2019 erfolgen. Biermann übernahm jüngst im Dezember 2018 die Professur für Design- und Architekturgeschichte, nachdem sie seit Oktober 2016 als Vertretungsprofessorin in dieser Position tätig war. So stellt für das neue Rektorat der intensive Wandlungsprozess durch das altersbedingte Ausscheiden vieler Lehrender einer der Herausforderungen der Kunsthochschule für die kommenden Jahre dar. Diesen Prozess gilt es durch Neubesetzungen kontinuierlich zu begleiten und zu entwickeln. Auch die drei Prorektoren stehen für den Generationswechsel an der BURG, sie alle wurden erst in den vergangenen Jahren an die Kunsthochschule berufen.
Dieser Transformationsprozess mit neuen Gesichtern in Lehre und Verwaltungsspitze prägte bereits die Amtszeit von 2014 bis 2018 maßgeblich. Die 2017 begonnene Initiative zur Stärkung und zum konzeptionellen Ausbau der Internationalisierung der BURG plant Hofmann in der aktuellen Amtszeit ebenfalls fortzuführen. So evaluiert und entwickelt die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle diesbezüglich neue Strategien. Als weitere Ziele für die neue Amtszeit benennt der Rektor die Umsetzung des lange in Vorbereitung und nun in der Planung befindlichen Neubaus für den Campus Kunst unweit des Areals der Unterburg.
Die Institution soll so auch künftig als Ort des künstlerisch-gestalterischen Experimentierens gesichert werden, in dem Studierende in einer geschützten, inspirierenden Umgebung ihre Potenziale entfalten können. Dabei will Hofmann auch weiterhin die Entwicklung der Kunsthochschule von innen heraus befördern, transdisziplinäre Zusammenarbeit stärken und Chancengleichheit im Studium ermöglichen.
Die ehemaligen Prorektorinnen Prof. Dr. Sara Burkhardt, Prof. Anette Scholz und Prof. Michaela Schweiger widmen sich nach der erfolgreichen Amtszeit von 2014 bis 2018 im Rektorat jeweils wieder der Lehre und Forschung und standen für die Ämter nicht mehr zur Verfügung.
Vita Prof. Dieter Hofmann
Dieter Hofmann wurde 1960 in Fürth geboren. Nach einer Ausbildung zum Technischen Zeichner und dem Erwerb der allgemeinen Hochschulreife am Nürnberg Kolleg studierte er Maschinenbau an der Fachhochschule Nürnberg und Investitionsgüterdesign an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Von 1996 bis 1997 war er Gastprofessor an der IDAS, International Design School of Advanced Studies in Seoul, Korea und von 1997 bis 1999 Künstlerischer Assistent an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste in Stuttgart. 1999 bis 2001 folgte eine Professur an der National University of Tsukuba, Japan. Von 2000 bis 2002 war Dieter Hofmann als Japankorrespondent für „Form online“ tätig. Seit 2003 hat er die Professur für Industrial Design/Produkt- und Systemdesign an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle inne, seit 2014 leitet er die BURG als Rektor.
Zu seinen Tätigkeitsfeldern zählen Forschungsprojekte mit der Fraunhofer Gesellschaft IAO, Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, und dem Institute for Kansei Engineering and Industrial Design in Tsukuba, Japan. Er führte Industriedesignprojekte in Deutschland, England, USA, Korea und Japan durch. Dieter Hofmann gründete im Jahr 2000 in Japan das Büro eDesign. Mit seinem Büro berät er Unternehmen in interkulturellen Fragen und entwirft Investitionsgüter, Produkte und Systeme in den Bereichen Mobilität, öffentliche Kommunikation, Werkzeugmaschinen, Medizin- und Labortechnik, Haushalt und Körperpflege.
Vita Prof. Dr. Veronica Biermann
Veronica Biermann, 1962 in Rom geboren, übernahm im Dezember 2018 die Professur für Design- und Architekturgeschichte an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Seit Oktober 2016 war sie in dieser Position als Vertretungsprofessorin tätig. Sie studierte 1984 bis 1990 in Mainz, München und Berlin Kunstgeschichte, Klassische Archäologie, Theaterwissenschaft, Mittlere und Neue Geschichte. 1995 promovierte sie an der Technischen Universität Berlin mit einer architekturtheoretischen Arbeit über das ornamentum in Leon Battista Albertis Traktat de re aedificatoria. Anschließend war sie als Forschungsstipendiatin der Max-Planck-Gesellschaft an der Bibliotheca Hertziana in Rom, als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Census an der Humboldt Universität Berlin und als wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Technischen Universität München tätig. Ihre Habilitation schloss sie 2008 an der Technischen Universität München mit einer Arbeit über Königin Christina von Schweden und ihre römischen Repräsentationsstrategien ab. Vertretungsprofessuren führten sie ab 2008 an die Humboldt Universität zu Berlin und an die Universität Leipzig. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der Geschichte der Architektur und ihrer Theorie, auf der gattungs- und medienübergreifenden Geschichte des römischen Barocks und auf der Designgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.
Vita Prof. Jonas Hansen
Jonas Hansen, 1978 in Bielefeld geboren, war 2016/17 zunächst als Vertretungsprofessor an der BURG tätig, zum Beginn des Sommersemesters 2017 erhielt er die Professur für Design und Medientechnologie im Multimedia|VR-Bereich des Fachbereichs Design. Von 1999 bis 2003 studierte Hansen Design for Virtual Theatre and Games an der Hochschule für Künste Utrecht, 2004 bis 2006 Media Technology an der Universität Leiden. Seit 2003 ist er freiberuflich als Medienkünstler/-designer tätig. 2003 war er Gründungsmitglied von Stichting z25.org in Utrecht, 2009 in dem in Köln ansässigen Paidia Institute. Seine Arbeiten reichen von interaktiven Installationen bis zu experimentellen Games, die häufig die Grenzen zwischen realer und virtueller Welt untersuchen. Zusammen mit dem Paidia Institute beschäftigt er sich mit ästhetischen und sozialen Zusammenhängen von Design, Kunst und Technologie mit dem Schwerpunkt Spiel. Mit Arbeiten und Vorträgen war er auf zahlreichen Ausstellungen, Festivals und Konferenzen vertreten. Darüber hinaus war Hansen von 2007 bis 2016 als künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Kunsthochschule für Medien Köln im Bereich experimentelles 3D und Games tätig, 2014 bis 2015 hatte er zudem einen Lehrauftrag am Cologne Game Lab (TH Köln) im Bereich Game Design.
Vita Prof. Rolf Wicker
Rolf Wicker, 1965 in Ravensburg geboren, ist seit 2015 als Professor für Grundlagen/Plastik an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im Fachbereich Kunst tätig. Er studierte nach einer Ausbildung zum Steinmetz und -bildhauer zunächst 1990 bis 1993 Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg, anschließend von 1993 bis 1997 an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Dem schloss er dort ein Meisterschülerstudium bei Prof. Berndt Wilde an. Seit 1997 arbeitet Wicker freischaffend, er erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen. Im Jahr 2003/04 war Wicker Gastdozent für plastisch-räumliche Grundlagen an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und nahm Lehraufträge im Bereich Bildhauerei/Plastik wahr, unter anderem am Caspar-David-Friedrich-Institut der Universität Greifswald.
Vita Linda Baasch
Linda Baasch, 1967 in Kiel geboren, ist seit Oktober 2017 Kanzlerin der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Nach einem Studium der Rechtswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel war sie zunächst unter anderem im kommunalen Bereich als Justiziarin tätig. Als Rechtsreferentin der Stadt Hamburg wirkte sie an der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und an der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg. Im Anschluss verantwortete Linda Baasch als Abteilungsleiterin den Bereich Studierendenservice der Beuth Hochschule für Technik Berlin, anschließend wechselte sie zur Humboldt-Universität zu Berlin. Vor dem Beginn ihrer Tätigkeit als Kanzlerin an die BURG war Baasch als Referentin für das Land Mecklenburg-Vorpommern tätig.
Profil Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle
Die 1915 gegründete Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bietet mit den Fachbereichen Kunst und Design ein unverwechselbares Profil mit exzellenten Ausbildungs- und Studienbedingungen an. Mit über 1.000 Studierenden zählt sie zu den größten Kunsthochschulen Deutschlands. Visionäres Denken und Gestalten werden in den 18 Studiengängen ebenso gefördert wie die Entwicklung berufspraktischer Fähigkeiten. Die Hochschule verfügt über hervorragend ausgestattete Ateliers und Werkstätten und ist mit zahlreichen Forschungseinrichtungen, Institutionen und Unternehmen vernetzt.
Die BURG bietet Bachelor-, Master-, Diplom- und Staatsexamensabschlüsse (Lehramt) an. Außerdem besteht die Möglichkeit im Fachbereich Kunst ein Meisterschülerstudium zu absolvieren, seit 2013 verfügt sie zudem in den Designwissenschaften über das Promotionsrecht. Die Kunsthochschule unterhält zahlreiche Kooperationen mit Partnerschulen weltweit, ist Partner im Cumulus-Verbund internationaler Kunst- und Designhochschulen und ebenfalls im europäischen Verband ELIA organisiert.