5/6.10.2023

Zunächst stellte Felix Kraemer, Absolvent der BURG und des MIT Media Lab seine eindrucksvollen Arbeiten mit Insekten unter anderem im Projekt Silk Pavilion für Neri Oxman vor. Besondern Eindruck bekamen die Studierenden von den Methoden und der interdisziplinären Zusammenarbeit.
Im anschließenden Workshop mit Felix Kraemer hatten die Teilnehmenden die Chance, von seinem Know-How im Bereich experimenteller Projekte zu profitieren. Konkret lernten sie, sich verschiedene Designmethoden anzueignen, um die experimentelle Arbeit mit Insekten grafisch abzubilden, sowie auszuwerten und zu verwalten.
Um den Workflow in umfangreichen, ergebnisoffenen und Recherche basierten Projekten zu unterstützen, bietet es sich zum einen an, ein Literaturverwaltungsprogramm, wie beispielsweise Zotero oder Citavi, zu verwenden. Auch auf dem Gebiet des Produktdatenmanagements (PDM) können optimierte Strukturen den Workflow effizienter gestalten. Die Studierenden lernten, zu diesem Zweck angelegte Tabellen zu erstellen. Diese können die Teilnehmenden dann individuell auf ihre bevorzugten Arbeitsmuster und auf ihre zukünftigen Projekte anpassen. Um Videoaufnahmen auszuwerten, wurden im Rahmen des Workshops die Tools Processing, OpenCV, Python, AfterEffects und ein Raspberry Pie verwendet. Mit diesen digitalen Werkzeugen gelingt es, Videos nach bestimmten Merkmalen, wie beispielsweise Gesichtern oder Bewegungen zu untersuchen und somit zurückgelegte Strecken oder Bewegungen der Insekten grafisch darzustellen. Dies kann im Designprozess eingesetzt werden, um Verhaltensmuster und Reaktionen der Insekten zu erforschen, zu kategorisieren und zu vergleichen.
Um dieses Wissen zu vertiefen, produzierten die Teilnehmenden Videoaufnahmen verschiedener mitgebrachter Insekten, welche anschließend mittels eines Python Scripts ausgelesen und in eine Bilddatei übersetzt wurden, die das Bewegungsverhalten der Tiere schematisch in Punkten darstellt. Eine weitere Möglichkeit war es, Bewegungen mittels AfterEffect Motion Trackings zu tracken und somit in eine grafische Kurve verwandeln zu können. Herausforderungen bei diesen Übungen waren es, die Unberechenbarkeit der Tiere zu berücksichtigen, ein optimal ausgeleuchtetes Filmset, sowie ein neutrales Umfeld zu schaffen, um aussagekräftige Daten zu erheben.