Sunhi Jaeger - "Stories from the White Book"

Begrüßung: Katrin Eitner [Juliane Noack Förderverein]
Einführung: Prof. Melanie Isverding [Metallgestaltung / Schmuck + körperbezogene Objekte, Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim]
Mit einem Gespräch zwischen Prof. Melanie Isverding, und Sunhi Jaeger

ÜBER DEN VORTRAGSABEND:
Im Jahr 2019 hat der Förderverein zum Aufbau einer Juliane Noack Künstlerförderung e.V. eine neue Vortragsserie in Halle (Saale) ins Leben gerufen: Meisterschüler*innen der Schmuckklasse der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle sprechen darin über zeitgenössischen Schmuck. In diesem Jahr freuen wir uns auf einen Vortragsabend mit Sunhi Jaeger, die aktuell Meisterschülerin in der Schmuckklasse ist. Eingeladen haben wir außerdem Melanie Isverding, Professorin für Metallgestaltung / Schmuck + körperbezogene Objekte an der Hochschule für anggewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim. Zuvor war sie künstlerische Mitarbeiterin in der Schmuckklasse der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. 

In Stories from the White Book gibt die koreanisch-deutsche Künstlerin Sunhi Jaeger Einblicke in ihre Arbeitsweise, Schmuck als künstlerische Disziplin zu denken und als Autorenschmuck zu verstehen. Ihrer Ansicht nach spiegelt er die individuelle Geschichte der Schaffenden zu einem Thema wider.

Ihre Gestaltungsprinzipien stehen im Spannungsfeld östlicher und westlicher Kultur und vernetzen Bedeutungszusammenhänge beider Kulturen miteinander. Im Hinterfragen der Substanz bezogenen Welt wird der Schmuck zu einem Phänomen in Gestalt der Auflösung seiner Langlebigkeit. Das schafft einen Raum für eine neue Verortung seiner Tragbarkeit, seiner Weitergabe und Verschenkbarkeit. Mit der Erforschung des Denkmodells der Leere wird der Gebrauch von Schmuck näher betrachtet und einer Umwandlung in ein Werkzeug oder in ein Instrument unterzogen.

"Das Getragene als Träger der Botschaft hat eine besondere Position im zeitgenössischen künstlerischen Geschehen, wobei die Abwesenheit des Körpers immer ein wichtiger Punkt im Schmuckschaffen ist, der mal stärker und mal schwächer in meiner Arbeit aufgegriffen wird. Ich untersuche wie sich der Mensch im nicht Alltäglichen zu den Dingen in Bezug setzt. Und ich sehe, wie das Geschichtliche durch Schmuck anders überliefert werden kann, als es etwa in einem Buch mit zeitlichen Abfolgen und politischen Ereignissen überliefert wird.

Schmuck regt die Fantasie an und findet seine Narration im Material. Der geschichtsträchtige Schmuck lässt die Präsenz einer Prozession oder einer Zeremonie der jeweiligen Zeit aufleben. Mit der Betrachtung meiner Arbeiten möchte ich einen Raum schaffen, in dem etwas aufleben kann."


(Sunhi Jaeger)

Wir freuen uns auf Sie!
Mit besten Grüßen
Der Juliane Noack Förderverein