Der in mehreren Kategorien vergebene Preis sowie drei Sonderpreise wurden am 10. November 2021 verliehen. Die Ausstellung der prämierten und nominierten Projekte ist vom 11. November bis 12. Dezember 2021 zu sehen.
Zur Ausstellungseröffnung der GiebichenStein Designpreise wurden am Mittwochabend, 10. November 2021, in der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt die diesjährigen Gewinner*innen in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet und drei Sonderpreise vergeben. Die Präsentation der ausgezeichneten Werke sowie aller nominierten Projekte ist noch bis zum 12. Dezember 2021 in der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt zu sehen.
Die Trophäe aus rotem Porphyr – dem Gestein jenes Massivs, auf dem die Burg Giebichenstein über der Saale thront – erhielt in der Kategorie „Beste Idee / Bestes Konzept“ Fern Kallenbach Campbell (Kommunikationsdesign) für die Arbeit Ride or Die. In der Kategorie „Beste Kommunikation“ überzeugte Franziska Wanda Silberhorn (Kommunikationsdesign) mit Letters to Joe. Ausgezeichnet in der Kategorie „Engagiertestes Anliegen“ wurden Johanna Rosenkranz und Verena Zimmermann (Design of Playing and Learning) mit Schaufenstergeschichten: das Märchen der Dämmerung. Für die Arbeit Matière erhielten Max Greiner (Industriedesign) und Caterina Plenzick (Industrial Design) einen GiebichenStein in der Kategorie „Interessantestes Experiment“. Den vom Freundes- und Förderkreis der Hochschule vergebenen „GiebichenStein der Freunde“ erhielt Ludwig Pfeiffer (Kommunikationsdesign) für seine Arbeit Schweren Herzens.
Jeder der GiebichenSteine ist durch den Freundes- und Förderkreis der BURG mit 500 Euro Preisgeld dotiert, zudem werden alle prämierten und nominierten Arbeiten dokumentiert und fotografisch in das Hochschularchiv aufgenommen.
Zudem wurden drei Sonderpreise vergeben. Den von der culturtraeger GmbH gestifteten Grassi Nachwuchspreis erhielt dieses Jahr die Arbeit AGGREGAT –Polymorphie im Gepäck von Hannah Kannenberg (Industriedesign). Die Arbeit wird von culturtraeger angekauft und in die Sammlung des Grassi Museums Leipzig aufgenommen.
Das Stadtmuseum Halle wählte in diesem Jahr die Arbeit Pimpalo von Mara Niederprüm (Kommunikationsdesign) aus und wird diese für ein Jahr in der ständigen Ausstellung präsentieren.
Auch den Preis der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt erhielt 2021 Ludwig Pfeiffer (Kommunikationsdesign) für seine Arbeit Schweren Herzens. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert.
Die Preisträger*innen der GiebichenStein Designpreise 2021
In der Kategorie „Beste Idee / Bestes Konzept“ überzeugte die Arbeit Ride or Die von Fern Kallenbach Campbell (Kommunikationsdesign). Die von Prof. Georg Barber und dem künstlerischen Mitarbeiter Tobias Jakob betreute Bachelorarbeit setzt sich anhand einer Serie von getufteten Teppichen mit dem Umfeld und den zwischenmenschlichen Beziehungen der Künstlerin auseinander. Die im Nachhinein mit einem Rasierer bearbeiteten Teppiche zeigen eine reliefartige Oberfläche, die verschiedene Ebenen sichtbar werden lassen. In ihren textilen Arbeiten wird der Versuch unternommen, die zerrissene Verbundenheit ihrer Familie zu erforschen.
In der Kategorie „Beste Kommunikation“ gewann Franziska Wanda Silberhorn (Kommunikationsdesign) mit Letters to Joe. Die von Prof. Matthias Görlich und dem künstlerischen Mitarbeiter Felix Egle betreute Bachelorarbeit befasste sich in Form eines spekulativen Designprojekts mit dem Schicksal von Cryonics-Patienten. Cryonics stellt eine Methode dar, bei der der Körper nach dem Tod eingefroren wird, in der Hoffnung, dass er in Zukunft wiederbelebt werden kann. Die Geschichte folgt einer jungen Cryonics-Patientin nach der Wiederbelebung, die ihre neuen Eindrücke und Gefühle in Briefen an eine alte Kindheitsfreundin namens Joe verarbeitet. Die Themen Identität, Depression und Integration spielen darin eine zentrale Rolle. In abstrakten Welten zeigen Videos das Innenleben der Protagonistin.
Ausgezeichnet in der Kategorie „Engagiertestes Anliegen“ wurden Johanna Rosenkranz und Verena Zimmermann (Design of Playing and Learning) mit Schaufenstergeschichten: das Märchen der Dämmerung. Das von Prof. Karin Schmidt-Ruhland und dem künstlerischen Mitarbeiter Martin Hensel betreute Projekt ermöglichte im Rahmen des Corona-Lockdowns eine kontaktarme, aber analoge Kulturveranstaltung in Form eines Schattentheaters im öffentlichen Raum. Das in vier Akten selbstverfasste Stück wurde fünf Wochen lang in einem leeren Laden in der Innenstadt aufgeführt. Hierfür wurden umfangreiche Szenografien erarbeitet, bewegliche Scherenschnittfiguren gebaut und ein Hörspiel produziert.
Für die Arbeit Matière wurden Max Greiner (Industriedesign) und Caterina Plenzick (Industrial Design) mit einem GiebichenStein in der Kategorie „Interessantestes Experiment“ ausgezeichnet. In ihren Experimenten erprobten die beiden Gestalter*innen Kombinationen von Biomaterial, um Komposite zu entwickeln, die aus eng miteinander verbundenen, nach funktionalen Rollen unterteilten Schichten bestehen. Zuvor beobachtete Phänomene der biochemischen Interaktion zwischen Organismus, Material und Umwelt wurden hierfür reproduziert und adaptiert, um formale Veränderungen zu erzeugen. Das Projekt wurde betreut von Prof. Mareike Gast und den Mitarbeitenden des BioLab Dr. Falko Matthes, Johann Bauernfeind und Fabian Hütter.
Die Arbeit Schweren Herzens von Ludwig Pfeiffer (Kommunikationsdesign) wurde vom Freundes- und Förderkreis der Hochschule für den „GiebichenStein der Freunde“ ausgewählt. Die von Prof. Georg Barber und dem künstlerischen Mitarbeiter Tobias Jakob betreute Arbeit untersucht verschiedene Inserate auf eBay-Kleinanzeigen, die den Titel Schweren Herzens in sich tragen. Nur ungern wird abgegeben, was den Menschen nahesteht und so reichen die Anlässe von Hochzeit über Trennung und Krankheit bis zum Tod. Das gleichnamige Bilderbuch spürt den Geschichten der Verkaufsobjekte und seinen Trennungsgründen humorvoll und heiter illustriert nach.
Den von culturtraeger gestifteten Grassi Nachwuchspreis erhielt dieses Jahr die Arbeit AGGREGAT –Polymorphie im Gepäck von Hannah Kannenberg (Industriedesign). Die Arbeit wird von der culturtraeger GmbH angekauft und in die Sammlung des Grassi Museums Leipzig aufgenommen, zudem erscheint eine Postkartenedition. Die von Prof. Mareike Gast und den künstlerischen Mitarbeiter*innen Anna Hoffmann und Karl Schikora betreute Arbeit verfolgt die Idee eines Produkts aus reiner Polyhydroxybuttersäure. Anhand einer Serie von Rucksäcken wird gezeigt, wie variabel die Anwendungsmöglichkeiten des Biokunststoffes als Monomaterial sind.
Das Stadtmuseum Halle zeichnete die Arbeit Pimpalo von Mara Niederprüm (Kommunikationsdesign) aus, um sie für ein Jahr in seiner ständigen Ausstellung zu präsentieren. Das Bauklötze-Set, betreut von Prof. Georg Barber und dem künstlerischen Mitarbeiter Tobias Jakob, eröffnet Kreativität für Groß und Klein. Die Spielsteine des Baukastens verbinden eine gegenständliche Herangehensweise von Erwachsenen mit der kreativen, oft abstrakten Welt des Kindes. Zum Spielen ist keine Anleitung notwendig.
Den Preis der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt erhielt 2021 auch Ludwig Pfeiffer (Kommunikationsdesign) für sein Bilderbuch Schweren Herzens.
Jury
Die Arbeiten der Preisträger*innen wurden von einer externen Jury ausgewählt, welcher in diesem Jahr Jan Armgardt (Designer, Honorarprofessur Fachhochschule Aachen), Nikolaus Brade (Fotograf, Berlin), Marion Digel (Professorin für Industrial Design, Folkwang Universität der Künste Essen) und Melanie Isverding (Professorin für Metallgestaltung, Schmuck und körperbezogene Objekte, Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen) angehören.
GiebichenStein Designpreis
An der Ausschreibung konnten Studierende aus dem Fachbereich Design mit Projekten und Arbeiten teilnehmen, die zur Jahresausstellung gezeigt wurden. Die Vorauswahl der Projekte trafen im September hochschulinterne Auswahlkommissionen.
GiebichenStein Designpreis 2021
Ausstellungsdauer: 11. November bis 12. Dezember 2021
Öffnungszeiten: Täglich geöffnet von 14 bis 19 Uhr
Ort: Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, Neuwerk 11, 06108 Halle (Saale)
Eintritt: Der Eintritt ist kostenfrei. Besucher*innen müssen eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. Es gilt die 3G-Regel
Weitere Informationen: www.burg-halle.de/hochschule/hochschulkultur/giebichenstein-designpreis/
Social Media: Die BURG kommuniziert die Ausstellung in den sozialen Medien mit den Hashtags #GDP21 und #BurgHalle.