Seit dem Wintersemester 23 arbeiten wir an den Synergien der beiden Disziplinen Modedesign und Textildesign. Für das gemeinsame Kennenlernen, Erforschen, Eingreifen und Hacking von textilen Systemen gab und gibt es weiterhin Zeit und den gemeinsamen Studienort Raum 310 - ein Raum für uneingeschränkte Kollaborationen, die langfristige Perspektiven haben dürfen - von einem gemeinsamen Projekt, einer längerfristigen Zusammenarbeit, sogar bis zu einer möglichen Änderung des Curriculums der gemeinsamen Studienrichtung. Nach einem Semster voller Workshops und dem Erarbeiten eines textilen "Archives der Möglichkeiten" folgt nun ein Semester für die Umsetzung von Kleidungsstücken, die den Transfer von chaotischen Materialproben zu kommerziellen Produkten durchlaufen. Die beiden Semester können, müssen aber nicht aufeinander aufbauen - ein Neueinstieg ist möglich für alle, die eine textile Recherche mitbringen.
Den Start des Projektes bildet eine Studienreise nach Berlin mit Führungen und Einblicke in die Shops Andreas Murkudis und KaDeWe, der Lipperheidischen Kostümbibliothek, und Studio Visits bei Moa Hallgren, Designerin und Textilforscherin am DAI (Deutschen Archäologischen Institut), Designerin und Illustratorin Edith Carron, und Modebrands Namilia und Kasia Kucharska. In freien Mittagsblöcken werden weitere Läden wie Darklands, Voo Store und Vintage-Läden aufgesucht und recherchiert. Danach werden die Besuche ausgewertet und in mehreren Einheiten Workshops und Einblicke in Preispolitik, Kalkulation und Produktion gegeben. Studierende entwickeln entweder eine Serie von 4-5 Kleidungsstücken oder eine eigene Kollektion von 3 Outfits, die sich mit den Handwerkstechniken aus der Kollaboration zwischen Textil- und Modedesign auseinandersetzen, sowie ein kommerzielles Einzelstück (oder Miniserie), welches für ein bestimmtes Preissegment verkaufbar ist. Das Projekt wird in der Drapage und experimentellen Schnittgestaltung von Michiel Keuper begleitet, der eine jahrzehntelange Lehrerfahrung an der ArtEZ Institute for the Arts, Arnhem (Niederlande) sowie der School of Form Poznan (Polen) besitzt und die Projekte in der Drapage der experimentellen Textilien unterstützen wird.
Ziele
- Umfassende Recherche eines eigenen Themas mit Visualisierung am Arbeitsplatz
- Erstellung einer eigenen Figurine
- 15 Entwurfszeichnungen und Ableitungen auf Figurine
- Davon 4-5 umgesetzte Entwürfe pro Person / falls gewünscht Team, einem Fitting-Körper passend
- 1 kommerzielles Produkt zu einem ausgewählten Preissegment