Wir erleben eine Phase der Designgeschichte als Gegenwart, in der sehr viel vehementer als noch vor Jahren Weltverbesserungsansprüche und die Absicht der Lösung diverser gesellschaftlicher Problem mit der Designpraxis verbunden werden. Der bedrohliche Klimawandel schafft ein erweitertes Szenario für die seit Jahrzehnten schon andauernde Diskussion um das Design als ökologisches Instrument. Die vielfältigen, miteinander verwobenen diskriminatorischen Praktiken etwa bilden nur einen weiteren Problemkontext, in den mit designerischen Mitteln eingegriffen werden soll.
Wir wollen uns in diesem Seminar mit der Frage der utopischen Potenz des Designs befassen. Anfangen müssen wir mit einer Sicht auf die aktuell vorherrschenden Auffassungen davon, was Design eigentlich ist. Und da wir die Augen nicht vor der Gefahr des abermaligen Scheiterns der utopischen Wirkungsansprüche vor dem Hintergrund einer 150jährigen Geschichte dieses Scheiterns verschließen können, müssen wir uns kritisch analytisch mit diesen aktuell wirksamen Designauffassungen auseinandersetzen.