Sammeln Sie Dinge? Welche? Folgen Sie dabei Regeln?
Oder finden Sie Dinge auf Straßen, Gehwegen oder am Wegesrand? In Schubladen, auf Flohmärkten, in Ateliers?

Können solche Dinge etwas erzählen? Können wir mit Dingen etwas erzählen?
Wenn Sie nur zehn Dinge besitzen dürften — welche wären das? Warum müssten es gerade diese sein?
Können sich Beziehungen zwischen mehreren Dingen knüpfen, auch wenn sie nur so daliegen? Vor Ihnnen auf dem Tisch? Gehen Dinge Bindungen ein?

Gibt es Dinge, die Sie nicht kennen? Die Sie nicht einordnen können, noch nicht einmal benennen?
Lassen sich Dinge nicht nur verwenden, sondern auch umdeuten? Umnutzen?
Wann werden Dinge zu Werkzeugen?
Welche Dinge braucht eine Schule?

 

Es gibt Dinge, an die Emotionen geknüpft sind, Erinnerungen, Erzählungen. Sie sind uns wichtig, wir bewahren sie auf, mitunter ein ganzes Leben lang - und geben sie ungern her. Immer wieder müssen wir jedoch eine Auswahl treffen. Was behalten, was weggeben, was verkaufen, verschenken, noch ein bißchen behalten, neu kaufen, reparieren, wegschmeißen? Im Seminar betrachten wir zunächst die Dinge des Alltags, die uns umgeben. Wir sehen uns persönliche oder auch gefundene Gegenstände genau an, wählen aus, konstellieren und präsentieren. So kommen wir über mögliche Erzählungen und Bedeutungen ins Gespräch.
In einer weiteren Phase werden Bezüge zur Kunst hergestellt. Beispiele aus der Kunst zeigen, wie Objekte - ihrer ursprünglichen Kontexte beraubt - ganz neue Bedeutungen erlangen können. Künstler*innen arbeiten mit vorgefundenen Gegenständen, sie transformieren Objekte, formen Dinge um oder nach, erfinden sie neu.
Auch in der Pädagogik spielen Dinge eine Rolle, was wir in einer weiteren Phase näher betrachten und erleben. Anhand von Objekten lässt sich Welt erklären, lässt sich etwas zeigen. Objekte bieten Kommunikationsanlässe, anhand des Zeigens und des gemeinsamen Betrachtens ausgewählter Gegenstände werden unterschiedliche Wahrnehmungen von Welt erst sichtbar und können kommuniziert und reflektiert werden.
Anhand von Übungen, Erprobungen und Erkundungen dringen wir im Seminar in die Welt der Dinge ein, setzen sie und uns selbst in Beziehung zur jeweiligen Umgebung an unterschiedlichen Orten der Stadt, sammeln und ordnen, experimentieren mit Formaten und Kommunikationsformen.
Dieses Einführungsseminar ermöglicht in enger Verknüpfung mit dem thematischen Fokus auch einen ersten Blick auf das Feld kunstpädagogischer Begriffe, Fragestellungen und Konzepte. So werden die praktischen Übungen mit didaktischen Überlegungen sowie kunstpädagogischer Lektüre und gemeinsamer Diskussion dieser Texte verknüpft. Inputs und Präsentationen der Teilnehmer*innen komplettieren dieses Programm.
 

Beginn: 11. Oktober 2022

Bitte melden Sie sich bis zum 10. Oktober zum Seminar an.
Anmeldung per Mail: burkhardt@burg-halle.de


Name der Lehrenden – Name of Teacher
Prof. Dr. Sara Burkhardt

Lernziel / Qualifikationsziele – Objectives / Learning Outcome

  • Kenntnis grundlegender fachdidaktischer Positionen sowie kunstpädagogischer Vermittlungsmodelle und -formate
  • Entwicklung grundlegender Fähigkeiten zur Entwicklung, Planung, Erprobung und Reflexion von Vermittlungssituationen
  • Entwicklung von Fähigkeiten zur theoretischen Einbettung kunstpädagogischer Prozesse in bezugswissenschaftliche Kontexte, interdisziplinäre Strukturen sowie Bild- und Medienkulturen
  • Fähigkeiten zur kooperativen Konzeption handlungsorientierter Lehr- und Lernprozesse
  • Entwicklung einer kritisch-reflexiven Grundhaltung gegenüber wissenschaftlichen Thesen und fachspezifischen Theorien
  • Einbindung disziplinärer und transdisziplinärer Theorien zum tieferen Verständnis der jeweiligen Fachdisziplinen
  • Entwicklung eigener Forschungsansätze auf der Basis der Vernetzung, Reflexion und Pointierung des Themenspektrums

Veranstaltungsart und –methodik – Teaching and working methods
Seminar

Beurteilung – Assessment
Studierende Kunst (Lehramt): Teilmodulleistung (unbenotete Präsentation) oder/und Modulprüfung (unbenotete Präsentation+ benotete schriftliche Hausarbeit); Studierende der Kunstpädagogik (Diplom): Teilnahmeschein (unbenotete Präsentation), Studierende des MA Kunstwissenschaften (Modul 2): Teilmodulleistung (unbenotete Präsentation) oder/und Modulprüfung (unbenotete Präsentation+ benotete schriftliche Hausarbeit)

Literatur und Vorbereitungsempfehlung
Semesterapparat in der Bibliothek; BurgBox

Verwendbarkeit
Kunst (Lehramt): Modul WK-FD 1
Kunstpädagogik (Diplom): Didaktik
Kunstwissenschaften (MA): Modul 2

Zugangsvoraussetzung - Prerequisites
Keine

Umfang in SWS
2

Häufigkeit, Dauer und Termin / Ort des Angebots
Dienstags, 14.15-15.45
Hermes, Raum 2.08

Der Termin muss leider aufgrund meiner Dekanatstätigkeit geändert werden. Wir treffen uns am 11. Oktober um 14:15 und verabreden gemeinsam eine neue Seminarzeit.

Beginn: 11. Oktober 2022