Bitte beachten Sie: Auch in diesem Semester wird es vorerst keine Präsenzvorlesung geben. Sie bekommen rechtzeitig vor dem ersten Termin eine E-Mail mit Links für die Online-Lehre.

Die Vorlesungen werden am regulären Termin auf Zoom stattfinden oder als Videos auf dem VIMEO-Kanal der Burg hinterlegt.

Gegen Ende des Semesters wird es zudem eine Videokonferenz für Fragen, Diskussion, Feedback und zur Vertiefung geben.

Die PDFs zu den Vorlesungen werden allwöchentlich im digitalen Semesterapparat hochgeladen: www.burg-halle.de/hochschule/einrichtungen/bibliothek-mit-archiv-und-sammlung/semesterapparate/digitaler-semesterapparat/

In der Vorlesung werden Grundpositionen der Designtheorie und -forschung vorgestellt. Designtheorie soll dabei nicht als einheitliches, holistisches und abgeschossenes Gedankengebäude mit einem festen Begriffsinventar verstanden werden, sondern als eine dynamische und vielschichtige Angelegenheit. Dies wird gerade im Hinblick auf die professionellen Ausdifferenzierungen des Designs klar. Erlhoff (2013) liefert diese Aufzählung: Produkt-, Gender-, Schmuck-, Mode-, Web-, Event-, Stage- oder Bühnen-, Service-, Licht-, Info-, Messe- und Ausstellungs-, Mobilitäts-, Interieur-, Akustik-, Film- und Fernseh-, Garten-, Kommunikations-, Schrift-Design und Stadtgestaltung (urban oder public design), Werbung, Media-Design, Designberatung sowie Designforschung. Die Liste lässt sich mit Leichtigkeit ergänzen. Angesichts dieser Fülle fragt sich wohl nicht nur Erlhoff: „Wie um Himmels Willen soll da eine Theorie des Designs möglich sein?“ (Erlhoff 2013: 23) Diese Fülle soll uns jedoch nicht davon abhalten, eine Theorie des Designs, oder vielleicht besser: Theorien des Designs (Mareis 2016), zu formulieren, wobei einige Besonderheiten zu beachten sind. So ist Designtheorie konsequent interdisziplinär zu denken, wurden doch im Laufe ihrer Entwicklung viele theoretischen Strömungen integriert, wie beispielsweise die Kybernetik, die Semiotik und der Poststrukturalismus. Diese Besonderheit der Designtheorie ist nicht zuletzt dem Umstand geschuldet, dass an sie praktische Anforderungen gestellt werden, wobei sie auch immer zu sozio-ökonomischen und kulturellen Entwicklungen Stellung nehmen muss, denn: so veränderlich wie die Praktiken des Designs sind, so flexibel muss auch die Theorie darauf reagieren. Diese Offenheit kann durchaus als Stärke verstanden werden, ermöglicht sie doch die Anpassung an immer neue Gegebenheiten. So liefert die Designtheorie zunächst nicht Antworten auf konkrete Fragen - Beispielsweise der Designpraxis oder der Ästhetik von Objekten -, sondern fordert dazu heraus, ständig neue Fragestellungen und Paradoxien zu entwickeln. Seit einiger Zeit ist es beispielsweise die Digitalisierung, die es notwendig macht, neuere Theorieangebote auf ihre Anwendbarkeit und ihren Nutzen für die Designtheorie zu überprüfen. Das Seminar fällt jedoch nicht gleich mit der Tür ins Haus. Zunächst geht es ganz klassisch darum, eine Definition des Gegenstandes vorzunehmen, um anschließend auf einige wichtige Positionen und Entwicklungsschritte in der Theoretisierung des Designs in den Blick zu nehmen.

 

Literatur zur Einführung

  • Erlhoff, Michael (2013): Theorie des Designs. Paderborn: Wilhelm Fink.
  • Feige, Daniel Martin (2018): Design. Eine philosophische Analyse. Berlin: Suhrkamp.
  • Mareis, Claudia (2016): Theorien des Designs zur Einführung. Hamburg: Junius.

 

Die Vorlesung stellt den zweiten Teil des Basismoduls Designtheorie dar. Sie schließt am Ende des Sommersemesters 2022 mit einer Klausur zum Stoff beider Teile (Winter- und Sommersemester) ab.