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Residency im BioLab

 

Im Kosmos der Mikroorganismen haben viele ganz erstaunliche Eigenschaften. Hier konzentrieren wir uns auf ihre Fähigkeit zu wachsen. Wir wollen uns an diesem Prozess beteiligen, indem wir Form, Gestalt oder sogar Eigenschaften dieser kleinen Lebewesen kontrollieren.
Wir fragen uns: Wie können wir das Wachstum gestaltend nutzen? Wie können Menschen und Organismen zusammenwirken, um neuartige Prozesse, Produkte oder Dienstleistungen zu gestalten? Und welche Rolle spielt der Organismus im Gestaltungsprozess? Ist er ein Material, ein Gestalter oder etwas ganz anderes?
Wir experimentieren mit dem vom BioLab entwickelten Verfahren des Freeze-Slip-Castings zur Herstellung eines definierten Lebensraums und Wachstums von Mikroorganismen.

Um sich schon im Labor von der Zweidimensionalität der üblichen Petrischale zu befreien, gelang es dem BioLab, einen Prozess zu entwickeln, der das Potenzial hat, ideale Lebensumgebungen für Mikroorganismen dreidimensional zu formen. Das verwendete Material besteht größtenteils aus dem Hydrogel Alginat. Dieses wird im flüssigen Zustand in eine Negativform aus Silikon gegossen, tiefgefroren und nachfolgend in ein Bad aus Calciumchlorid getaucht. So polymerisiert das Alginat und behält seine Form auch im aufgetauten Zustand. Angelehnt an den Herstellungsprozess des Slip Casting hat das BioLab diesen Prozess weiterentwickelt, um ein Habitat als Hohlkörper herzustellen. Die Polymerisation wird nach 30 Minuten unterbrochen und das restliche, flüssige Alginat wieder herausgeschüttet. Die Grenzschicht aus Alginat lässt den Transport von Nährstoffen zu, bildet aber dennoch eine Barriere für die Organismen. In dem Hohlraum können verschiedene Organismen gleichzeitig und vor allem in Form wachsen. 

Aufgabe ist es, die Möglichkeiten des dreidimensionalen Wachstums in den gegossenen Habitaten anhand konkreter Anwendungkonzepte zu erforschen. Welche Organismen können kombiniert werden, um welche Eigenschaften zu erreichen? Welche Materialien können in die Habitate eingebracht werden, um von den Organismen eingebaut oder verarbeitet zu werden? In welchen Kontexten sind gewachsene Produkte wünschenswert?

 

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Die Projektarbeit findet von Beginn an schwerpunktmäßig im BioLab statt – im engen Austausch mit dem BioLab Team, die ebenfalls weiter an dem wachsenden Schuh arbeiten werden.
Während der Residency werden die erarbeiteten Methoden, Konzepte und Anwendungen fortwährend durch Euch dokumentiert und schlussendlich präsentiert – und für alle (zukünftig) Beteiligte zugänglich gemacht.

Die Residency richtet sich an ID-Studierende ab dem 4. Studienjahr BA und MA und wird von Prof. Mareike Gast betreut und bewertet.

Interessierte müssen sich zusätzlich zur Anmeldung im Anmeldeformular bis zum 23.1.2023 bis 23:00 mit ausgewählten bisherigen Arbeiten und einem Motivationsschreiben, das erste Vorstellungen und Ideen beinhaltet, bei tsaG ekieraM .forP bewerben. Es gibt max. vier Plätze. Voraussetzung ist die Teilnahme an den Getting Started Workshops des BioLab in SW -1 (vor der Exkursionswoche).
Auftakt des Projektes bildet eine gemeinsame Exkursion und eine Einführung in die vom BioLab entwickelte Freeze-Slip-Casting-Methode.
Es finden regelmäßige Forschungskolloquien statt, in denen auch das BioLab seinen akuellen Forschungstand präsentiert.