Kunstvereine sind eine wichtige Plattform zur Vermittlung zeitgenössischer Kunst. Mögen viele beim Titel „Verein“ vielleicht zurückschrecken, so beneidet man uns im Ausland zumindest um die Initiative Kunstverein, die von ehrenamtlichem Engagement gegründet und getragen wird.
Als Schnittstelle zwischen freien Projekträumen, Galerien und Museen fungieren Kunstvereine als öffentliche Orte, an denen sich verschiedenste Gruppen und Einzelpersonen treffen, um ihre Erwartungen zu artikulieren und ihre Interessen zu verhandeln: künstlerische Leitung, Künstler*innen, Vorstand, Beirat, Besucher*innen, Mitglieder, Geldgeber*innen, Kulturpolitik. Zwischen diesen sehr unterschiedlichen Erwartungshaltungen eröffnen Kunstvereine auf einzigartige Weise Denk- und Handlungsräume - und das seit mehr als 200 Jahren.  
Eine Kunstszene, wie sie die rund 300 Kunstvereine repräsentieren, gibt es außerhalb Deutschlands nicht. Mehr als 120.000 Mitglieder, die mit ihren Mitgliedsbeiträgen reale Sponsoren der Kunst sind, bilden ein gesellschaftliches und kulturpolitisches Fundament, das nicht selten ein Sprungbrett für Künstler*innen und Kurator*innen darstellt.

Die Veranstaltung beschäftigt sich mit der Institution Kunstverein und richtet dabei nicht nur den Blick auf  Geschichte und Zukunft, sondern auch auf die jeweiligen Satzungen sowie Formalitäten der Vereinsgründung. Das schwierige Spannungsfeld zwischen Kunst und Verwaltung, zwischen Enthusiasmus und Bürokratie soll beleuchtet werden.

In der Geschichte der Kunstvereine lässt sich eine starke Prägung durch die jeweiligen Kurator*innen beobachten. In gleichem Maße, wie die Kunstvereine von den Vorlieben und Perspektiven der Direktor*innen abhängig waren und sind, spiegeln sie als Bürger*innenvereine auch gesellschaftliche Veränderungen. Am Beispiel des Westfälischen Kunstvereins Münster oder des Kunstvereins Frankfurt und anderen wird dies thematisiert.

Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine (ADKV) ist der Dach- und Fachverband der in Deutschland ansässigen Kunstvereine. Im Rahmen einer Exkursion nach Berlin werden wir den ADKV besuchen und mit Verantwortlichen sprechen sowie verschiedene Kunstvereine vor Ort und die Akteur*innen kennenlernen.

Die Veranstaltung richtet sich vornehmlich an Studierende des Studiengangs Kunstpädagogik (Diplom) und des Studiengangs Kunstwissenschaften (MA).  Studierende anderer Studiengänge sind herzlich willkommen.

Bitte melden Sie sich bis zum 02. April verbindlich zum Seminar an: mail(at)susanne-pfleger.de


Name der Lehrenden /Name of Teacher
Prof. Dr. Susanne Pfleger (Honorarprofessorin)

Veranstaltungsart und - Methodik - Teaching and working methods
Blockseminar mit Exkursion

Beurteilung - Assessment
Studierende der Kunstpädagogik (Diplom): Teilnahmeschein (unbenotete Präsentation)
Studierende des MA Kunstwissenschaften: Teilmodulleistung (unbenotete Präsentation)

Verwendbarkeit
Kunstpädagogik (Diplom): Bezugswissenschaften
M.A. Kunstwissenschaften: Modul 3 (Reflexive Praktiken) oder Modul 7 (Exkursion)

Zugangsvoraussetzungen - Prerequisites
Keine

Umfang in SWS
2

Häufigkeit, Dauer und Termin / Ort des Angebots
Dienstag, 28. Mai 2024, 11.00 bis 18.00 Uhr, Raum wird noch bekannt gegeben
Mittwoch, 29. Mai 2024, 10.30 bis 16 Uhr, Raum wird noch bekannt gegeben

Der Termin der Exkursion wird noch festgesetzt, da abhängig von der Verfügbarkeit der Gesprächspartner*innen

Die Anreise nach Berlin erfolgt selbstständig und auf eigene Kosten (Reisekostenzuschuss durch den Verein „jugend in der galerie). Mahlzeiten werden organisiert und ebenfalls vom Förderverein übernommen.