Lernen von _
Dem Projektvorhaben „ Lernen von_“ liegt die Beschäftigung mit zwei, auf den ersten Blick nicht zusammenhängenden, aber wichtigen Überlegungen zu Lehre und Lernen der letzten 100 Jahren zugrunde. Sowohl Jacques Rancières „Der unwissende Lehrmeister“ als auch Schriften zur Bauhauslehre hinterfragen biologistische und klassistische Vorstellung zu dem menschlichen Vermögen sich etwas anzueignen. Dabei stellen sie nicht nur Fragen nach gesellschaftlicher Ungleichheit, Machtgefälle und Diskurshoheit, sondern lehnen unsere Vorstellung von der Distanz von Lehrendem und Lernendem und die Rolle des Lehrenden als Erklärendem gänzlich ab, verneinen die auch heute noch gängige Vorstellung des individualistischen, gesellschaftsenthobenen Künstlergenies. Während der Eine dabei ganz auf den Willen und die interessierte Beobachtung des Einzelnen setzt, liegt die Hoffnung der Anderen auf der Kraft des Kollektivs und den Möglichkeiten technischer Innovationen - wenn es der Menschheit bei ihrem Einsatz nur endlich einmal gelänge zu wissen: Wozu ?
Auf Grundlage dieser Überlegungen und im Abgleich von Vergangenem und Gegenwärtigen nähern sich die beteiligten Studierenden, Alumni und KünstlerInnen aktuellen Fragen unserer Zeit.
Das Projekt blickt auf die Vorstellungen, Theorien und Hoffnung vom heutigen Standpunkt aus, stellt Fragen nach Diskurshoheit, Machtgefälle und Ungleichheit, nach Möglichkeiten und Selbstverantwortung des Individuums, das in Rancières Überlegungen im Mittelpunkt steht. Es blickt auf Mittel und Wege sich von anderen Tätigkeitsfeldern etwas anzueignen, ohne selbst Expertin zu sein.
Es umkreist die Frage von wem wir – abseits des klassischen Lehrenden - lernen, schaut auf soziale Medien, Filme und Popkultur. Das Projekt betrachtet Potentiale und Formen des Kollektiven in unterschiedlichen gesellschaftlichen Räumen, lotet gemeinschaftliche Arbeitsweisen spielerisch aus und nutzt deren Stärke.
Es stellt die Frage nach dem emanzipativen Potential von Technik, insbesondere in Hinblick auf die simulierte Intelligenz von Maschinen, deren darin impliziertes Lernen, Schlussfolgerungen ziehen und die sich daraus entwickelnde Selbstkorrektur der Künstlichen Intelligenzen.
Das Projekt wird im Dialog entwickelt und kann unterschiedlichste Formen annehmen.
Ein ausführlicherer Text, weiterführende Texte und links sind für Studierende der Zeitbasierten Künste in der Burgbox zu finden.