Mit Michaela Schweiger, Studierenden der Klasse Zeitbasierte Künste und Gästen
Das Projekt will die Lehre am Bauhaus zum Ausgangspunkt nehmen um über Lehren und Lernen zu reflektieren.
Die Frage wie Kunst zu lehren sei ist eine ständig virulente und nicht von ungefähr steht Jacques Rancières" Der unwissende Lehrmeister" in nicht wenigen Handapparaten von ProfessorInnen in Kunsthochschulen.
„Der unwissende Lehrmeister“ von 1987, ist ein weit vor dem Beginn Rancières deutscher Rezeption, in Paris publiziertes Buch, in dem die Gleichheit aller, das zentrale Motiv seines Denkens, am Beispiel der im frühen 19. Jahrhundert entwickelten pädagogischen Methode von Joseph Jacotot abgehandelt wird. Aufgrund der eigentlichen Gleichheit aller Intelligenzen, so dieser, kann es sich bei dem herkömmlichen Unterrichtssystem, das klar zwischen Lehrer und subordiniertem Schüler unterscheidet, nur um eines der Verdummung handeln. Vorwurf und Fehler ist die gemeiniglich gegebene Annahme, dass es eine Kluft zwischen Wissenden und Unwissenden gibt, die gefüllt, aber niemals geschlossen werden kann und einzig von Seiten der Wissenden bestimmbar ist.
Während die Lehre im Bauhaus in drei klar gegliederte Bereiche aufgeteilt war, die Trennung von Lehre und Praxis bzw. von Studium und handwerklicher Ausbildung aufgehoben wurde und Professoren zu Formmeistern wurden, denen ein Werkmeister zur Seite stand, studieren Kunststudierende heute in ProfessorInnengebunden Klassen und sind oft nichts anderem verpflichtet als ihren eigenen Vorstellung und Gestaltungswillen.
Die Übersetzung der Bauhauslehre ins Heute und „Der unwissende Lehrmeister“ wird Ausgangspunkt sein um grundsätzlich über Lernen und Lehren und darin eingeschriebene gesellschaftliche und politische Fragestellungen nachzudenken.
Insbesondere interessant wird es sein, dass Personen über Lehren und Lernen in Kommunikation über das Thema kommen werden, die selbst miteinander in einem Lehr- und Lernverhältnis stehen.
Zum Thema der Ausstellung werden neue Arbeiten entwickelt werden.