Wir möchten uns im kommenden Semester mit Portfolios auseinandersetzen – mit den eigenen und denen von Anderen.

Ein Portfolio ist ein Werkzeug, um einen überblickhaften Eindruck über eine gestalterische/künstlerischen Position zu vermitteln.
Ein Portfolio stellt einen bedeutenden Aspekt der Professionalisierung dar und bildet den Grundstein für eine zukunftsfähige Existenz im Bereich Grafikdesign. (Bewerbungen, Stipendien, Förderungen, Jobs, Akquise) Doch anhand welcher Kriterien trifft man eine Auswahl der repräsentierten Arbeiten und welche Informationen müssen darüber hinaus noch ins Portfolio?

Der Beginn der Arbeit an einem Portfolio ist immer eine Bestandsaufnahme. Was gibt es, was sind die Besonderheiten, der Charakter, die Arbeitsweise? Und wo will man hin? Wovon will ich mehr und wovon will ich weniger machen?
Bei euren eigenen Portfolios geht es darum, diese Fragen für euch zu beantworten. Bei der Arbeit mit oder für andere aber auch darum, die richtigen Fragen zu stellen.

Eine der Kernaufgaben im Kommunikationsdesign ist die Vermittlung und Aufbereitung von Inhalten. Was für uns an der eigenen Arbeit selbstverständlich erscheint, ist einem Fremden gegenüber jedoch möglicherweise schwer verständlich. Wie wird ein Portfolio überhaupt von einem Rezipienten gelesen, der mit der Arbeit nicht vertraut ist? Wie vermittelt man die Entscheidungen und Konzepte unter den Arbeiten?

Je nach Verwendungszweck und Bedürfnis kann ein Portfolio in allen Medien sinnvoll sein. Mal alleine als PDF, mal als Webseite, als gedrucktes Magazin oder Buch, ein Video oder eben ein gut gepflegter Social-Media-Account.
Das führt zu unterschiedlichen Ansprüchen an das zugrunde liegende Design und Konzept, ist sozusagen die kleinste Form einer Visuellen Identität.

Darüber hinaus geht es aber auch immer darum, die Arbeiten von einem Medium in andere Medien zu transferieren. Wie bildet man eine Performance in einem Buch ab? Was passiert mit einem Buch, das in einer Webseite abgebildet ist, oder einer Webseite, die in einem Buch abgedruckt wird? Geht es dabei immer um eine verkürzte Darstellung oder ist es sogar möglich, mit dem Transfer etwas hervorzuheben, das vielleicht nur durch ihn dargestellt werden kann?

Braucht es eine Dokumentation des Arbeitsprozesses oder reicht zur Vermittlung das Ergebnis? Brauchen wir Bewegtbild, Ton, 3D-Renderings?

Begleitend dazu wollen wir Gestalter*innen und Künstler*innen besuchen und einladen, um über ihre eigenen Erfahrungen aus diesem Bereich zu sprechen.

Wir werden uns für uns selbst und andere mit folgenden Fragen auseinandersetzen:
Wo stehen wir gerade?
Was zeichnet unsere Arbeit aus? Was ist die Essenz unserer Arbeit?
Für wen oder was machen wir das Portfolio? Soll es dazu dienen, Aufträge zu gewinnen, einen Job zu finden, Ausstellungen, Stipendien oder Förderungen zu erhalten?
Wo wollen wir hin?
Wie sehen Lösungen für die Vermittlung aus?
Was ist das geeignetste Präsentationsformat?
Was sind die geeignetsten Dokumentationsmedien?
Wie konzipiere ich ein anpassungsfähiges Portfolio, das gut aktualisiert werden kann?

Zum ersten Treffen wäre es von Vorteil, wenn Bildmaterial, Dokumentationsmaterial, Fotografien von Arbeitsprozessen oder Texte zur Ansicht von euch oder anderen bereits vorhanden sind.

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English version:

 

In the coming semester, we would like to look at portfolios – our own and those of others.

A portfolio is a tool for conveying an overview of a creative/artistic position.

 

It is an important aspect of professionalization and forms the foundation for a sustainable existence in the field of graphic design. (Applications, scholarships, funding, jobs, acquisition) But what criteria are used to select the work represented and what other information needs to be included in the portfolio?

The start of work on a portfolio is always an inventory. What is there, what are the special features, the character, the way of working? And where do I want to go? What do I want to do more of and what do I want to do less of?

Your own portfolios are about answering these questions for yourself. But when working with or for others, it's also about asking the right questions.

One of the core tasks in communication design is the communication and preparation of content. What seems obvious to us in our own work may be difficult for a stranger to understand. How is a portfolio even read by a recipient who is not familiar with the work? How do you communicate the decisions and concepts among the works?

Depending on the intended use and requirements, a portfolio can be useful in all media. Sometimes alone as a PDF, sometimes as a website, as a printed magazine or book, a video or even a well-maintained social media account.

This leads to different demands on the underlying design and concept and is, so to speak, the smallest form of a visual identity.

Beyond that, however, it is always about transferring the work from one medium to another. How do you depict a performance in a book? What happens to a book that is depicted in a website, or a website that is printed in a book? Is it always a matter of an abbreviated representation or is it even possible to emphasize something with the transfer that can perhaps only be represented by it?

Do we need documentation of the work process or is the result sufficient for communication? Do we need moving images, sound, 3D renderings?

To accompany this, we want to visit and invite designers and artists to talk about their own experiences in this field.

We will address the following questions for ourselves and others:
Where are we right now?
What characterizes our work? What is the essence of our work?
Who or what are we making the portfolio for? Is it to be used to win commissions, find a job, get exhibitions, grants or funding?
Where do we want to go?
What are the solutions for communication?
What is the most suitable presentation format?
What are the most suitable documentation media?
How do I design an adaptable portfolio that can be easily updated?

For the first meeting, it would be an advantage if images, documentation material, photographs of work processes or texts are already available for you or others to view.