Für den Aufbau eines Archives für die Studienrichtung Mode für Schnitt und Textildruck widmen wir uns in diesem Semester der textilen Historie von Mustern und Drucken. Tartan, Toile de Jouy, Paisley, Camouflage, Blaudruck, afrikanischer Wachsprint, Hahnentritt, Ikat, Polka Dots, Stripes, Leopardenmuster, Flowerprint, Textilien von William Morris, Liberty Print - Studierende werden jeweils die Herkunft eines ausgelosten textilen Musters recherchieren und präsentieren.
Durch die jeweiligen Muster ergeben sich dabei verschiedene Themen, beispielsweise zu ökonomischen und politischen Umständen, kulturellen und globalen Verflechtungen, aber auch zu kultureller Akzeptanz und Semiotik in der Mode, zu individuellen künstlerischen Positionen oder Kunstströmungen, sowie prägenden Erfindungen und Techniken. Durch die historische Kontextualisierung soll die eigene gestalterische Arbeit in Bezug zu Bekleidungskulturen gesetzt und persönlichen Anliegen in einen individuellen Beitrag zu aktuellen Modediskursen überführt werden. Welche Beobachtungen, Thesen oder Konzepte lassen sich aus der Recherche für einen individuellen Entwurf nutzen? Führen zusätzliche Themen oder Überlegungen zu interessanten Variationen? Die Beobachtungen und Erkenntnisse sollen genutzt werden, um ein Konzept zu entwickeln, welches die Grundlage für ein komplexes Outfit ist.
Studierende werden eigene Variationen der zugeteilten Muster für einen Siebdruck in zwei Formaten entwickeln, der zentraler Bestandteil den Entwurf wird. Bei Experimenten und in der finalen Umsetzung wird ein Fokus auf den ökologisch nachhaltigeren Farbstoffdruck gesetzt. Neben der Entwicklung eines komplexen Outfits werden bedruckte Hemden als Unikate oder Kleinserien entwickelt, die für einen kommerziellen Verkauf produziert werden können.