Studio Work: "Formphänomene"
Auf welche Arten können Formen ansprechen, berühren, irritieren, anziehen? Von welchen Formerscheinungen fühle ich mich angezogen oder herausgefordert?
Die Anziehungskraft bestimmter Formen ist oft (unbewusste) Triebfeder und Ausgangspunkt künstlerischer Prozesse. In dem Kurs wird es darum gehen, das skizzenhafte Modellieren als Teil des künstlerischen Prozesses zu begreifen und das Denken und Sprechen über Formfragen zu etablieren.
Zunächst entstehen schnelle, kleinformatige Tonskizzen, später können diese im Mittelformat weiterentwickelt werden. Zeichnungen können mitgebracht werden oder im Prozess in Einsatz kommen. Mit dem Thema spielen: Wiederholung, Variation, Zergliederung, Rekombination.
Wir machen uns die Qualitäten des Materials Ton zunutze: weich und extrem flexibel folgt er der Hand und bildet Bewegung unmittelbar ab. Bei richtiger Verwendung sind Formen fast unbegrenzt veränderbar. Einmal gebrannt, wird die Form hart und beständig, aber zerbrechlich.
Im Plenum wird das Denken und Sprechen über Formfragen etabliert. Formphänomene werden aus kulturgeschichtlicher, ästhetischer und psychologischer Perspektive befragt und nach Entsprechungen aus Natur, Kunst, Film, Architektur und Design gesucht. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Erfahrungsdimension des Körpers.
Die Entwürfe können als Grundlage für weitere Projekte begriffen, oder auch als eigenständig verstanden werden. Die nächsten Schritte werden folgerichtig abgeleitet: Fragen nach Materialwahl, Dimensionalität, Kontextualisierung, inhaltliche Vertiefung. Abformen ist teilweise möglich.
Künstlerische Positionen, die in Ton Formphänomene untersuchen, werden im Plenum durch Studierende vorgestellt: z.B. Camille Henrot, Louise Bourgeoise, Hans Hovy, Huma Bhabha, Henry Moore, Alina Szapocznikow, Lynda Benglis, Aldo Bakker, Isamu Noguchi, Nicole Eisenman.
Im "Studio Work" begleiten die künstlerischen Mitarbeiter*innen in wöchentlich stattfindenden Treffen die grundlegende künstlerische Praxis im Atelier. In Gruppenarbeiten und Einzelgesprächen gibt es hier Unterstützung, die eigenständige künstlerische Arbeit zu starten und zu erneuern.
Hier werden individuelle Interessenlagen eruiert und Motivationshilfen zur Vertiefung des künstlerischen Prozesses gegeben. Zudem werden in diesem Rahmen die ersten Präsentationen vorbereitet und Projekte begleitet.
Name der Lehrenden – Name of Teacher
Agnes Lammert
Veranstaltungsart und –methodik – Teaching and working methods
Übung, bildhauerische und installative Praxis
Verwendbarkeit
Kunst (Lehramt): Künstlerische Praxis/Modul Atelier 1-3
Kunstpädagogik (Diplom): Künstlerische Praxis
Zugangsvoraussetzung - Prerequisites
Keine
Umfang in SWS
3 SWS
Anmeldung
Anmeldung über klasseninterne Online-Liste
Häufigkeit, Dauer und Termin / Ort des Angebots
Donnerstags, 09.30-11.45 Uhr
Hermes, 4.Etage
19.10., und 26.10.2023 Teil der Intensivwoche
Beginn der regulären LV: 19.10.2023