Territorien werden als politische Einschreibungen in geographische Gegebenheiten verhandelt und juristisch festgeschrieben. Lebensweltlich erfahrbar werden sie mit verschiedenen Gebäuden und Infrastrukturen, wie Straßenführungen, Kontrollposten und besonders Barrieren unterschiedlicher Art wie leicht zu überwindenden farblichen Markierungen, Zäunen, Mauern oder auch tödlichen Minenfeldern. Menschliche Akteur:innen von Zöllnern bis zu bewaffneten Wachsoldaten und tierliche Akteure wie Grenzhunde übernehmen weitere Kontrollfunktionen.

Theoretisch wird zunächst untersucht, welche verschiedenen baulichen und sozialräumlichen Voraussetzungen und Formationen Grenzen produzieren und sichtbar machen. Ausgehend von einer Exkursion an das Grenzdenkmal Hötensleben werden die Spuren der ehemaligen Grenze zwischen BRD und DDR vor Ort mit Objektanalysen, historischen Quellen und Spaziergängen erforscht. Das Seminar diskutiert das „Territorium“ interdisziplinär zwischen Architekturgeschichte und -theorie (May) sowie Zeitgeschichte und Erinnerungskultur (Heidenreich).

Literatur wird digital und im Seminarapparat der Bibliothek zur Verfügung gestellt.

Literatur:

Elden, Stuart: The Birth of Territory. Chicago 2013.
(siehe auch Erlanger Beiträge zur Kulturgeographie: open.fau.de)

Simmel, Georg (1992, orig. 1903): Soziologie des Raumes, in: Otthein Rammstedt (Hrsg), Schriften zur Soziologie. Eine Auswahl, Frankfurt a.M., 4. Auflage, S. 221–242.

Saskia Sassen: Territory, Authority, Rights – From Medieval to Global Assemblages. Princeton: Princeton University. Press 2006. 

Lern- und Qualifikationsziele BA und MA: Um die Lern- und Qualifikationsziele zu erreichen, werden von BA Studierenden in Gruppenarbeit zu erarbeitende Präsentationen der Seminarinhalte erwartet. Die Formate differieren und können von Plakatgestaltungen über Vitrinenausstellungen bis zu schriftlich fixierten Konzeptpapieren reichen.

Lern- und Qualifikationsziele MA Design Studies: Um die Lern- und Qualifizierungsziele zu erreichen, werden von MA Studierenden zusätzlich zur Präsentation der Seminarinhalte in individuell wählbaren Formaten jeweils eine schriftliche Hausarbeit im Umfang von 20 Seiten erwartet.