Was heißt eigentlich »Verstehen« von Formen, Zeichen, Prozessen? Worin bestehen Barrieren für die Zugänglichkeit – zu Produkten, Räumen und Informationen? Und was kann Design für die »Verständlichkeit der Welt« und bessere Teilhabe-Chancen für alle leisten?
Im Mittelpunkt des Seminars steht »Barrierefreiheit«, ein aktueller gesellschaftlicher Anspruch mit vielen Dimensionen und Ambivalenzen: Designer*innen sind gefordert, Menschen mit kognitiven, seelischen und körperlichen Beeinträchtigungen oder Angehörige marginalisierter Personenkreise als »Zielgruppen« einzubeziehen. Aber kann das überhaupt gelingen, wenn schon das Briefing einer Gestaltungsaufgabe widersprüchlich ist? Wie können Gestaltende mit dem Dilemma umgehen, einerseits sehr spezielle Bedürfnisse zu berücksichtigen und andererseits dem universellen Ziel von Inklusion gleichermaßen gerecht zu werden?
Wir betrachten Design aus der Perspektive des Handicaps, indem wir uns Konzepten und Entwurfspraktiken wie Accessible Design, Rehabilitation Design und Universal Design nähern. Wir erkunden psychologische Aspekte einer »Sprache der Dinge« in Produktdesign und Architektur sowie Bildsprachen in der visuellen Kommunikation. Pädagogische und partizipative Ansätze aus der Designgeschichte liefern Beispiele.
Schwerpunkte: Verstehen als ästhetischer und psychologischer Prozess. Design zwischen Rehabilitation, Assistenz und Inklusion. Mit Design Barrieren ab-/bauen.
Eigene Beobachtungen und Projekte der Studierenden sind Ausgangspunkt für Referate, Diskussionen und Belegarbeiten.