Was brauchen Kinder?
Design für kleine Leute
In diesem Semester geht es um Design für Menschen im Kindesalter. Die Entwicklungspsychologie unterteilt die Kindheit in Phasen. Uns interessiert hier die frühe Kindheit im Alter von 3-6 Jahren und die mittlere Kindheit im Alter von 6-11 Jahren.
Für diese Altersgruppe findet man Produkte und Spielmaterialien in allen Lebenslagen. Gerade bei den Produkten des täglichen Bedarfs spielt in diesem Zusammenhang oftmals der spielerische Ansatz eine Rolle.
Psycholog*innen und Pädagog*innen untersuchen die Bedeutung des Spiels für die Entwicklung des Kindes in unterschiedlichen Altersstufen. So unterscheidet z.B. Piaget aufeinanderfolgende Spielformen in der Entwicklung des Kindes: zunächst das Übungsspiel in der sensomotorischen Phase, gefolgt von dem symbolischen Spiel, auch Phantasie und Rollenspiel genannt, abgelöst schließlich durch das Regelspiel, in dem soziale Kompetenz und Wettstreit Bedeutung gewinnen. Hinzu kommen Konstruktionsspiele, sie werden im Übergang vom symbolischen Spiel zu nichtspielerischen Aktivitäten verortet.
Innerhalb dieser Spielformen können Produkte dazu beitragen, Verhaltensweisen auszuprobieren, motorische Fertigkeiten zu trainieren, handwerkliches Geschick zu üben, Erinnerungsvermögen zu schulen und strategisches Handeln zu erlernen, zugleich prägen sie das ästhetische Empfinden.
In diesem Semester hat jede/jeder die Möglichkeit einen Produktbereich, eine Spielart auszuloten und ein Konzept oder einen Entwurf innerhalb des ausgewählten Bereiches zu realisieren.
Beschreibt und formuliert euer Interesse und eure Motivation, bezieht die Literatur von Wissenschaftler*innen mit ein und stellt euren Ansatz in einem Vortrag (Referat) am Anfang des Semester in der Gruppe vor.
Innerhalb eurer Gestaltungsarbeit geht es vor allem darum sich in einzelne Aspekte des Designprozesses zu vertiefen. Sei es in Form und Ästhetik, in Methoden, Handlungen und Experimenten, in Material und Konstruktion, durch Variantenbildung und Durchdringung im Detail.
Die erforderliche Ausdifferenzierung eines Gegenstandes, so z.B. der Realitätsgrad eines Spielproduktes, ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Diese werden wir in diesem Semester führen. Wir laden Gestalter*innen und Wissenschaftler*innen im Rahmen der Bezugskompetenz ein, mit uns in den Diskurs zu gehen.
Spielen ist die Art des Kindes
die Welt zu erkunden und zu verstehen,
Spielen bedeutet Leben lernen.