Constanza Kramer Garfias, B.A. Projekt SoSe 2017 betreut durch Gastprof. Cornelia Feyll und Prof. Bettina Göttke-Krogmann

 

„Es muss eine Menge Dinge geben, gegen die ein heißes Bad nicht hilft. Aber ich kenne nicht viele.“ Sylvia Plath

 

Ein Bad zu nehmen ist auch heutzutage für viele Menschen in Deutschland immer noch eine Möglichkeit sich zu waschen und gleichzeitig zu entspannen. Ein Bad ist meist eine Annehmlichkeit die wir uns selbst gönnen, um im Alleinsein abzuschalten. Und genau wie Sylvia Plath geht es mir, wenn ich bade. Doch wer schon einmal in Japan gebadet hat, zum Beispiel in einem der vielen Onsen, der kann wie ich bestätigen, nirgends kann man besser baden als in Japan.

 

Anders als in unserer Kultur, baden Japaner am liebsten in Gesellschaft, in einem heißen Aussenbecken, den Rücken an einen warmen Felsen gelehnt. Nichts geht einem/r Japaner/in über ein solche Bad in einem der vielen traditionellen Onsenbäder. Allein die Vorstellung daran versetzt Japaner in Wohlbehagen.
Das Geheimnis eines heißen Bades, kennt jeder von uns. Ob mit oder ohne Gesellschaft, bei Stress, Krankheit oder Kummer, kann ein heißes Bad wieder Entspannung, Wärme und Geborgenheit schenken. Das heiße Wasser fängt den Körper auf, bedeckt und umschließt es auf eine sanfte Weise. 

 

In meiner Bachelor-Arbeit „Nyuyoku - Baden auf Japanisch“ gehe ich dem Geheimnis des japanischen Badens auf die Spur. Hierfür habe ich eine Kollektion von Textilien geschaffen, die dem Träger das Gefühl des japanischen Badens näher bringt, und in die man sich genau wie in ein Bad fallen lassen kann. Die Kollektion beinhaltet Stoffe aus Seide und Baumwolle, die mit dem traditionellen japanischen Reservedruck Verfahren auf Basis von Reispasten, bedruckt wurden. Hierfür habe ich mich ein halbes Jahr mit dem japanischen Reservedruck ausseinandergesetzt, einen Druckworkshop in Tokyo gemacht, und mit Reservedruckern auf der ganzen Welt über E-Mail Rezepte ausgetauscht.

 

Entstanden ist, eine moderne und farbenfrohe Kollektion, die einerseits das Fremde und Skurille, und die einem andererseits das Faszinierende und die facettenreiche Schönheit der japanischen Kultur offenbart.