Julia Mederus, Bachelorarbeit WS 2014/ 15 betreut von Prof. Bettina Göttke-Krogmann
Die Wolkenbeobachtung ruft in uns Menschen unweigerlich Bilder von vertrauten Dingen wieGesichter, Tiere oder Landschaften hervor. William Shakespeare lässt seinen Hamlet die Wolken mit einem Kamel, Wiesel und Walfisch vergleichen und weist damit auf das stetige sich Verändern der Wolken hin. Die Bilder liegen also in der Phantasie des Beobachters. Ebenso gibt es keine ganz bestimmte Wolke, es gibt lediglich wiederkehrende Merkmale, sodass durch Überlagerung und Verschiebung allmähliche Verläufe entstehen. Diese Verläufe finden sich in meinen Drucken auf Wolle und Papier wieder, sie zeigen das gleiche Bild, jedoch ist die Erscheinung stets eine andere. Des Weiteren finden sich Stoffe in meiner Sammlung, die ihre besondere Anmutung erst bei aufmerksamer Betrachtung preisgeben und dabei oft mit dem Standpunkt des Beobachters spielen. Die Textilien fordern zum Beobachten heraus und leben vom Moment des Betrachtens.