Semesterprojekt 3. + 4. Studienjahr und Master, Gastdozentin Dipl. Des Cornelia Feyll, Kassel

Märchen – Zauber – Wunder

An allen Orten der Welt wurden und werden Märchen erzählt und jedes Kind wächst ganz selbstverständlich mit diesen kurzen phantastischen Geschichten auf, in denen die Gesetze und Bedingungen der Wirklichkeit aufgehoben sind.

Die dargestellte Moral ist eindeutig, weil Gut und Böse klar voneinander zu unterscheiden sind. Man hat entweder Glück oder Pech, ist häßlich oder schön, tapfer oder feige. Märchen bieten Identifikationsmuster und Lösungsmodelle für die elementaren menschlichen Probleme an. Ein häufiges Motiv im Märchen ist die Verwandlung. Wandlungsprozesse beschreiben den Übergang von einer Lebensphase in eine andere. Den Übergang vom Kind ins Erwachsenenalter oder von Leben zum Tode. Es werden Generationenkonflikte ausgetragen und Abhängigkeiten werden aufgehoben.

Verletzliche  junge Helden oder Heldinnen dürfen Angst haben, und Fehler machen. – Die Jugend ohne ausreichende Lebenserfahrung, aber mit dem Zutrauen die richtigen Mittel und Wege zu finden. Es müssen drastische Krisen durchlitten werden, die aber überwunden werden können. Unverschuldete Nöte können durch den mutigen Aufbruch ins Ungewisse, das Schicksal wenden. Die Helferlein die den Helden an die Hand gegeben werden, können überall herkommen. Scheinbar aus dem Nichts heraus kann das Gute entstehen, alles und jedes kann miteinander in Beziehung treten, Belebtes und Unbelebtes, Diesseits und Jenseits: Viel Raum für Zauber und Wunder!

Experimentelle Suche nach dem Zauber

In diesem Projekt ging es um das Eintauchen in die Sphäre der Märchenwelt als Grundlage der Ideenfindung für textile Gestaltungen. Lassen sich die Wunder aus der Märchenwelt ins Textile übertragen? Es wurde das  spezielle Interesse an einem Märchen formuliert und daraus Ideen entwickelt. Es ging um die Auseinandersetzung mit dem Wesen des Märchens. Welche Ansatzpunkte bieten sich an? Zum Beispiel Metamorphosen in Bezug auf Materialien und Farben, oder Zahlenmystik und Wiederholungen, oder wie würde eine persönlich Version einer Tarnkappe aussehen?