Im Sommersemester 2018 hatte Prof. Julia Kröpelin die Idee, einen Teil ihres Büros in einen Ausstellungsraum zu verwandeln. Das Projekt CHAMBRE startete damit und dauert weiter an.

Eine erste verbindliche Form, künstlerische Ideen zu prüfen und zu entwickeln, kann der konkrete architektonische Raum sein. Die vielen Möglichkeiten, Zeichnung in den Raum zu bringen, bieten immer wieder andere und neue Erkenntnisse. So kann eine Zeichnung die Wände des Raumes als Präsentationsfläche nutzen und das Verhältnis von Raum und Gegenstand untersuchen. Wandzeichnung hat das Potenzial, einen Ort in einen anderen zu verwandeln. Zeichnung kann ein Teil des Raumes werden und ein einfacher zeichnerischer Eingriff kann den Raum umdeuten. Raumzeichnung kann in die physische Wahrnehmung des Ortes eingreifen und räumliche Gewichtung verändern. Die Dominanz — die Tatsache des vorhandenen Raumes, birgt das Potenzial eines natürlichen Widerstands in sich, der es vermag, künstlerische Vorstellung zu provozieren. So funktioniert der unbearbeitet reale Raum wie ein Gegenbild, an dem sich der künstlerische Entwurf schärfen lässt.

Anders als in den Kursen der Grundlagen, ist das CHAMBRE ein Raum, in dem ich nicht lehre. Ich übergebe ihn den Studierenden mit dem Hinweis, dass das, was sie dort realisieren, ohne meine Mitsprache geschieht. Erst wenn eine Arbeit dort abgeschlossen ist, sprechen wir darüber.

Prof. Julia Kröpelin

Herausgeber

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Verlag
Hochschulverlag der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle

Erscheinungsjahr

2020

Gestaltung

Julia Kröpelin, Martin Nielebrock

Redaktion
Julia Kröpelin, Margarita Wenzel

Format
22 x 28 cm, 64 Seiten

ISBN
978-3-86019-161-3

Preis
20 Euro