Liebe Kolleg*innen, liebe Studierende, liebe Freund*innen der BURG,
über das vergangene Jahr zu sprechen und zu schreiben, fällt nicht leicht, ist es doch überschattet vom Krieg in der Ukraine. Unsere Hochschule hat hier auf vielerlei Weise versucht zu helfen. Einige Geflüchtete aus der Ukraine konnten als Studierende aufgenommen werden. Darüber hinaus wurde vom Studierendenrat und weiteren Beteiligten im Sommersemester alle zwei Wochen ein BURGWelcome-Treff auf dem Campus Design eingerichtet, damit sich Hochschulangehörige und Geflüchtete, die in Halle leben, bei einem gemeinsamen Essen sowie gestalterischen und künstlerischen Aktivitäten austauschen konnten.
Inzwischen beschäftigen uns auch die weiteren Auswirkungen des Krieges, insbesondere die erheblich gestiegenen Energiekosten. Wir müssen sparen. In allen Innenräumen ist es kälter als gewohnt und merklich sparsamer beleuchtet, doch der Hochschulbetrieb kann erfreulicherweise ohne große Einschränkungen weiter laufen. Seit Beginn des Wintersemesters können, trotz andauernder Corona-Pandemie, alle Veranstaltungen wieder in den Räumen der Hochschule und in Präsenz stattfinden. Auch die Werkstätten, die Bibliothek und die Hochschulgalerie sind wieder für alle offen.
Wir haben uns sehr gefreut, dass wir nach zweijähriger Pause Mitte Juli wieder alle Interessierten zur Jahresausstellung in die Ateliers, die Arbeitsräume und Werkstätten an den verschiedenen Burg-Standorten einladen konnten. Die Präsentationen von Studien- und Abschlussarbeiten fanden ein überwältigendes Interesse. Mehr denn je haben wir es genossen und gewürdigt, mit Kommiliton*innen, Kolleg*innen und Gästen ins Gespräch zu kommen.
Zum Jahresende gab es für unsere Kunsthochschule eine besonders erfreuliche Nachricht: Für die Sanierung und Neugestaltung des Gastraumes der Mensa am Campus Design – in Zusammenarbeit mit der Architektin Claudia Cappeller und der Lichtplanerin Anke Augsburg – wurde uns der Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt zuerkannt. Das soll nicht zuletzt all diejenigen motivieren, die an den Planungen für den Neubau des Fachbereichs Kunst mitarbeiten. Den ausgeschriebenen internationalen Architekturwettbewerb mit über 200 Teilnehmer*innen hat im vergangenen Jahr das Münchner Architekturbüro Burger Rudacs Architekten zusammen mit den Regensburger Landschaftsplanern Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten gewonnen. Im April letzten Jahres konnten die Preisträger*innen des Wettbewerbs verkündet und alle Entwürfe in der Burg Galerie im Volkspark vorgestellt werden. Die Realisierung des Neubaus gehört an der BURG zu den großen Herausforderungen der nächsten Jahre.
Die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse wie der Ukrainekrieg, die politische Situation und der anhaltende Protest im Iran, die Energiekrise oder die Nachwirkungen der Corona-Pandemie werden uns auch im neuen Jahr weiter begleiten und fordern. Nach wie vor werden an unserer BURG solidarischer Zusammenhalt, leidenschaftliches Engagement und umsichtiges Krisenmanagement von Nöten sein. Vor diesem Hintergrund möchte ich mich bei der gesamten Hochschulgemeinschaft – also bei allen Einzelnen – sehr herzlich bedanken für alles, was bisher erbracht bzw. geleistet wurde.
Danke für Ihr/Euer selbstloses Engagement in sehr anstrengenden Zeiten. Danke für den wunderbaren Ideenreichtum und die positive Energie allerorten – sei es in den Ateliers, den Büros oder den Werkstätten. Nur so war es möglich, unsere Kunsthochschule in der Krise als den außerordentlichen und besonders wertvollen Ort zu wahren, den wir alle so schätzen.
Ich wünsche alles Gute im neuen Jahr 2023 – Gesundheit, Zufriedenheit und Zuversicht und nicht zuletzt friedvolle Zeiten!
Prof. Bettina Erzgräber, Rektorin der BURG