Traditionell ist das Rheinland ein attraktiver Kunstmarktplatz. „Die Mutter aller Kunstmessen“, die ART Cologne , wurde in Köln gegründet. Die beiden Galeristen Hein Stünke und Rudolf Zwirner starteten zusammen mit dem „Verein progressiver Kunsthändler“ 1967 den „Kölner Kunstmarkt“ — wie die Messe damals hieß - als Handelsforum für Nachkriegskunst. Diese Initiative war die erste Messe für moderne Kunst überhaupt und war prägend für wesentliche Entwicklungen in der Geschichte des internationalen Kunsthandels. Bis heute ist das Rheinland mit den angrenzenden Beneluxländern Europas Region mit der höchsten Industrie-, Kapital- und Sammler*innendichte geblieben. Die Gründung der Art Düsseldorf im Jahr 2017 wirft allerdings die Frage auf, warum man zwei Messen braucht, die nur 40 Kilometer voneinander entfernt liegen. Initiator war in diesem Fall die Schweizer Messegesellschaft MCH, der Veranstalter der Art Basel, die sich weltweit in regionale Messen einkauft.
Am Beispiel des skizzierten Beziehungsgeflechts untersucht das Seminar Hintergründe und beleuchtet Aspekte des Kunstmarkts. Der Terminplan der Kunstmessen weltweit ist mittlerweile unüberschaubar geworden, aber der Messemarkt wird sich mutmaßlich weiter verändern. Allein die Transportkosten haben sich in den letzten Jahren verdoppelt. Das hat Auswirkungen auf die Mobilität, auch die Mobilität der Sammler*innen wird sich zukünftig ändern.
Die Art Düsseldorf setzt auf einen hybriden Ansatz mit einem niedrigschwelligen Angebot. Über die Webseite kann sich jede*r in den Shop begeben, die Angebote der Messe anschauen und erwerben und über einen Link kann mit den Galerien Kontakt aufgenommen werden. Im „Zoomroom“ werden regelmäßig Führungen angeboten — ein absolut offenes Besucher*innenprogramm.
Kunstmarktgeschichte, das Verhalten von Sammler*innen sowie die Strategien der beteiligten Galerien sollen im Seminar erörtert werden.
Im Rahmen einer Exkursion wird am 12. April 2024 die Art Düsseldorf besucht. Galerist*innen geben Einblicke in die Abläufe und Aufgabenbereiche ihres Berufsalltags. Gleichzeitig thematisieren sie die spezifischen Herausforderungen ihrer Branche.
Bitte melden Sie sich bis zum 4.10. verbindlich zum Seminar an: susanne(at)schmid-helmstedt.de
Die Veranstaltung richtet sich vornehmlich an Studierende des Studiengangs Kunstpädagogik (Diplom) und des Studiengangs Kunstwissenschaften (MA). Studierende anderer Studiengänge sind herzlich willkommen.
Name der Lehrenden / Name of Teacher
Prof. Dr. Susanne Pfleger (Honorarprofessorin)
Veranstaltungsart und –methodik – Teaching and working methods
Blockseminar mit Exkursion
Beurteilung – Assessment
Studierende der Kunstpädagogik (Diplom): Teilnahmeschein (unbenotete Präsentation)
Studierende des MA Kunstwissenschaften: Teilmodulleistung (unbenotete Präsentation)
Verwendbarkeit
Kunstpädagogik (Diplom): Bezugswissenschaften
M.A. Kunstwissenschaften: Modul 3 (Reflexive Praktiken) oder Modul 7 (Exkursion)
Zugangsvoraussetzung – Prerequisites
Keine
Umfang in SWS
2
Häufigkeit, Dauer und Termin / Ort des Angebots
Mittwoch, 24. Januar 2024, 11.00 bis 18.00 Uhr, Hermes, Seminarraum 2.08
Donnerstag, 25. Januar 2024, 10.30 bis 16 Uhr, Hermes, Seminarraum 2.08
Freitag, 12. April 2024, 13 bis 21 Uhr, Exkursion Art Düsseldorf
Die Anreise nach Düsseldorf erfolgt selbstständig und auf eigene Kosten (Reisekostenzuschuss durch den Verein "jugend in der galerie"). Die Übernachtung (Freitag auf Samstag) und Mahlzeiten werden organisiert und von dem Förderverein „jugend in der galerie“ übernommen.