In allen künstlerischen Ausdrucksformen, in denen Personen eine Rolle spielen, sei es nun in Filmen oder Performances, stellt sich die Frage nach deren Bekleidung. Sie ist ein integraler Bestandteil der künstlerischen Arbeit und bestimmt die Lesart der Aktionen der Personen maßgeblich mit. Die Bekleidung kann skulpturale Formen annehmen, sich aber ebenso an alltäglicher Kleidung orientieren und diese kommentieren.

Nele Brand und Sabine von Göttingen werden in dem Workshop „Kostümbau oder das große Experimentieren“ einen Blick auf das Feld „Kostüm“ werfen und Herangehensweisen mit den WorkshopteilnehmerInnen erproben.


Das Kostüm ist ein wichtiges Mittel um eine darzugestellende Figur/Rolle zu erschließen. Die Aufgabe besteht darin diese zu unterstreichen, Hintergründe optisch zu erzählen (zB. Milieu) und dem Zuschauer die speziellen Charakteristika zu präsentieren. Im Fokus stehen der Mensch, der Körper und seine Erscheinung. Seine Gestalt und deren Gestaltungspotential sind das Fundament des Kostüms.

Aber wie können Kostüme angefertigt werden ohne Schneiderkenntnisse?
Wir experimentieren!
Dabei darf es gerne extravagant, monstermäßig, ungewöhnlich, … werden.
Alle nur erdenklichen Techniken und Materialien sind erlaubt um neue Ästhetiken zu erschaffen. Also Basteln à la extraordinär spektakulär!

Wir machen keinen „Nähkurs“ und die WorkshopteilnehmerInnen sollten sich im Vorfeld schon ein paar Gedanken machen welche Materialien und Methoden sie eventuell nutzen wollen,  Gegebenenfalls legen sie jetzt schon eine Materialsammlung an und bringen dann je nachdem was gebraucht wir die passenden Werkzeuge mit.

Nele Brand wurde 1987 in Cottbus geboren und ging nach dem Abitur mit großen Träumen nach Berlin um etwas mit Mode zu machen. Viele Praktika später ging sie nach Halle um Modedesign (Bachelor 2014 und Master 2015) an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule in Halle zu studieren. Dabei wurde schon bald klar, dass ihr Interesse mehr dem Kostümbild galt. Erfahrungen sammelte sie seit der Studienzeit bei Film- und Theaterproduktionen. Sie arbeitet unter dem Namen „Nele Sternberg“ für Tanz, Theater, Film und Musik und hat mittlerweile einen Fundus in Leipzig.
Mehr unter www.nele-sternberg.com

Sabine von Oettingen, Kostüme. Geboren in Berlin 1962. Arbeit als Kascheurgehilfin in den Werkstätten des Berliner Ensembles. Mitglied des Berliner Pantomimentheaters. 1985 ordentlicher Berufsausweis als Kostüm- und Bühnenbildnerin durch das Kultusministerium Ost-Berlin. 1989 Berliner Designerpreis Mode Durchbruch Berlin und Einladung zur Haute Couture Nina Ricci Paris. Stipendien des Landes Sachsen-Anhalt und der Stiftung Kulturfonds Berlin. Arbeit als Kostümbildnerin u.a. am Deutschen Theater Berlin, dem Schauspiel Leipzig, dem Centre Pompidou Paris, den Opernhäusern von Halle und Nürnberg, dem Steintortheater Halle, an der Musikhochschule Hanns Eisler Berlin, in Saint Brieux, Bad Pyrmont, Brüssel, Jena, Rostock und am Theater Reutlingen. An der Oper Halle war sie bereits zusammen mit Helmut Brade anlässlich von Peter Konwitschnys Produktion „Orpheus und Euridike“ als Gast engagiert. Als Modedesignerin machte sich Sabine von Oettingen national und international mit Ausstellungen und Mode-Performances u.a. in Paris, Brüssel, Berlin, Erfurt und Halle einen Namen.
Eine große Personalausstellung in New York 2011 an der NYC , Deutsches Haus u.a.  Im Jahre 2018 erhielt Sie den Verdienstorden des Landes Sachsen Anhalt.

Termine: Montag 28. bis Donnerstag 31. März 2022
Weißes Haus, Raum 104
Anmeldung bei Thomas Purgand
purg@burg-halle.de