Gestalterisches forschen – was ist das? Diese Frage treibt uns um und wir wollen ihr in diesem Semester in vorbereitenden Lektüren zu einem Symposion, das im Januar an der BURG stattfinden wird, nachgehen. Uns geht es einerseits um eine Binnenperspektive: Was wird im Design an der BURG unter “Forschung” verstanden? Wie lassen sich die unterschiedlichen Ansätze beschreiben? Und andererseits geht es uns um die Einordnung in den größeren Zusammenhang. Wo positioniert sich das Design im Diskurs um künstlerisch-gestalterische Forschung? Wie unterscheidet sich eine “ästhetische Epistemologie” (Haarmann 2019) von den Erkenntniswegen tradierter wissenschaftlicher Disziplinen? Welche theoretischen und methodischen Beiträge bietet das Design an?
Das Seminar wendet sich an die Studierenden des MA-Studiengangs Design Studies. Gedacht ist es als ein Lektüreseminar, in welchem ausgewählte Text der zum Symposium eingeladenen Designforscher*innen gelesen werden sollen. Ziel ist es, sich auf die Vorträge und anschließenden Diskussionen gezielt vorzubereiten. Gemeinsam sollen Fragen entwickelt werden, um informiert und doch entspannt mitdiskutieren zu können.
Die Veranstaltung ist eine Gemeinschaftsproduktion von Designtheorie (Prof. Dr. Pablo Abend) und Design- und Architekturgeschichte (Prof. Dr. Veronica Biermann). Es geht darum, Texte zu lesen, Begriffe zu klären, Beispiele anzuschauen und uns gemeinsam auf das Symposion zur gestalterischen Forschung vorzubereiten.
Literatur zur Einführung
- Badura, Jens; Dubach, Selma; Haarmann, Anke; Mersch, Dieter; Rey, Anton; Schenker, Christoph; Toro, Germán (Hg.) (2015): Künstlerische Forschung. Ein Handbuch. 1. Auflage. Zürich, Berlin: Diaphanes, S. 65-88.
- Haarmann, Anke (2019): Artistic Research. Bielefeld, Germany: transcript Verlag, S. 13-39.
- Latour, Bruno (2009): Ein vorsichtiger Prometheus. Einige Schritte zu einer Philosophie des Designs, unter besonderer Berücksichtigung von Peter Sloterdijk. In: Marc Jongen, Sjoerd van Tuinen und Koenraad Hemelsoet (Hg.): Die Vermessung des Ungeheuren. Philosophie nach Peter Sloterdijk. München: Fink, S. 356–373.