Residency im SustainLab/XLab

In dieser Residency der BurgLabs kooperieren das Xlab für KI und Robotik mit dem Sustainlab für Nachhaltigkeitsforschung. Durch die Kombination der traditionellen Fertigungungsmethode “Stampflehm” mit neuen Technologien wie Robotik werden formale, konstruktive Konzepte für nachhaltige(re) Anwendungen entworfen und entwickelt.

Stampflehm, Terre Pisé, Rammed Earth, Terra Battuta: Krümelige, erdfeuchte und relativ magere Lehmmasse wird in eine Schalung lagenweise eingeschüttet und durch stampfen verdichtet. (Martin Rauch: Gebaute Erde gestalten & konstruieren mit Stampflehm, 2015) Diese Form des Lehmbaus ist eine jahrtausendealte Bautechnik. Während die Verdichtung von geogenem Material in der architektonischen Anwendung große Potentiale zeigt (hergestellt aus vorhandenem Abraum, recyclebar, gutes Raumklima...), ist eben diese Kompression im natürlichen Kontext eine der größten Gefahren für unsere Böden.

Doch wie sehen neue gestalterische Wege und zukunftsweisende Methoden für ein traditionelles Verfahren im Umgang mit lokalen Sedimenten aus? In welche Anwendungen kann reversibel komprimiertes Material gebracht werden? Welche formalen und entwerferischen Möglichkeiten ergeben sich durch neue Technologien? Welche Rolle spielt das biologische System Boden? 

Automatisierte Verfahren, robotische Teilhabe und Design Methoden treffen auf lokale Sedimente. Aufgabe ist die gestalterische und konzeptionelle Übertragung in systemische und produktnahe Kontexte. Untersucht werden dabei die vielfältigen Entwurfsmöglichkeiten der materiellen Zusammensetzung, formalen Varianten und integrierten Funktionen von Stampflehm. Wie lassen sich beispielsweise Hohlkörper oder komplexe dreidimensionale Formen durch die präzise (robotische) Einbringung von unterschiedlichen Materialmischungen realisieren? Lässt sich durch die präzise Verlegung von pflanzlichen Fasern eine Art Bewährung integrieren, die größere Spannweiten zulässt? Wie können solche Prozesse gestaltet werden? Welche formalen Qualitäten entstehen? Welche Potentiale und Anwendungsfelder eröffnen sich durch diese neuen technischen und entwerferischen Möglichkeiten? 

Aufgabe ist es, 
1. verschiedene Materialkombinationen in Verbindung mit experimentellen Verarbeitungsmethoden und kritischen Perspektiven zu explorieren.
2. daraus resultierende Fragestellungen und Ideen in anwendungsorientierte Konzept-/ Produktszenarien zu überführen.
3. das Projekt und die Versuche im SustainLab und XLab konstant zu dokumentieren und für andere Studierende als Workshop und/oder Dokumentation zugänglich zu machen.

Die Residency richtet sich an ID-Studierende ab dem 4. Studienjahr BA und MA und werden von Prof. Mareike Gast und Prof. Christian Zöllner betreut und bewertet. Unterstützung erfolgt durch Ina Turinsky (SustainLab), Henning Francik (SustainLab) und Simon Maris (XLab). Es gibt zwei bis vier Plätze. 

Interessierte müssen sich mit ausgewählten bisherigen Arbeiten und einem Motivationsschreiben, das erste Vorstellungen und Ideen beinhaltet, bewerben.

Voraussetzung ist die Teilnahme an ausgewählten Programmpunkten der Herbstsession in der Woche vom 20.-24.9.2021 und an den Getting Started Workshops des SustainLabs und des XLabs (Robotik).