Die BurgLabs Residencies befassen sich in diesem Semester mit der Übertragung der Forschungsergebnisse der Labs in erstrebenswerte Zukünfte. Ausgewählte Erkenntnisse und Material-Technologie-Systeme werden in zukünftig mögliche Anwendungskontexte überführt. Dabei wird bereits vorhandenes Wissen auf gemeinsam entwickelte Szenarien projiziert. So entstehen prospektive Realitäten und Forschung wird Wirklichkeit.
Es geht um das Spekulieren und Aushandeln von Zukünften, um das Skalieren, in den Kontext setzten, um integrierendes Gestalten. Es gilt, Annahmen auszuhalten, Zweifel abzulegen und vorauszudenken, realistische und/oder visionäre Annahmen formulieren.

 

Ablauf:

Ein Intro-Workshop der jeweiligen Labs gibt klare Einblicke in den Forschungsstand und in Ergebnisse. Potentiale, Motivationen, technologische Details als auch Nachteile und Risiken werden praktisch und theoretisch vermittelt.
Parallel dazu entwickeln alle Residents zusammen mit Holger Glockner von Z_Punkt in einem drei-tägigen Workshop verschiedene Zukünfte. Diese legen jeweils unterschiedliche Annahmen zugrunde und zeigen mögliche Kontexte auf, die in ihrer gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und technologischen Stimmung sehr verschieden sind. Sie bilden das Setting für die Material- und Technologieinnovationen der Labs. Gestalterisch experimentell und explorativ werden wünschenswerte Anwendungen konzipiert und in ihrer möglichen Ausprägung, Wirkung, Akzeptanz und Bedeutung bewertet und verglichen.
Es entstehen jeweils drei Konzepte für drei Zukünfte, die durch Artefakte und filmisch dargestellt werden.

 

Biovision – Living Layers BioLab
Living Layers beschreiben Materialsysteme mit darin eingebetteten lebendigen Organismen. Erste Material- und Schichtsysteme sind bereits für ausgewählte Organismen erprobt. Welchen Produkten und Anwendungen werden diese Schichten Leben einhauchen?

2k – future prog/rammed earth SustainLab / XLab
Das gezielte Arbeiten mit zwei Komponenten ermöglicht Freiformen, Überhänge und Hinterschnitte im Stampflehm. Gleichzeitig transformiert robotische Präzision die material- und zeitintensive Vorbereitung. Welche konstruktiven Konzepte, nachhaltige(re)n Anwendungen und rahmenden Systeme können dieses Verfahren in einen zukunftsfähigen Kontext setzen?

(un)certain flows and pores – Gipsschäume in spekulativen Kontexten SustainLab
Ausgangspunkt stellen Gipsschäume aus recycelten Gipsprodukten dar. Welche industriellen Symbiosen ermöglicht die zukünftige Kreislaufführung des Materials? Wie kann der Materialbedarf verringert werden?