Das Seminar soll an konkreten Beispielen eine Einführung in das Denken über Architektur
in der Philosophie der Gegenwart geben. Der Kern der Veranstaltung sind daher Termine,
an denen jeweils ein (in der Regel modernes) Gebäude in Halle zusammen mit einem
darauf beziehbaren architekturphilosophischen Text besprochen wird. Die genaue
Auswahl der Gebäude soll am Anfang des Semesters zusammen mit den Studierenden
präzisiert werden, die hier genannten sind daher als beispielhaft zu verstehen.


14.10.2021 – I: Einführung, Propädeutik


21.10.2021 – II: Gemeinsame endgültige Festlegung der zu diskutierenden Gebäude,
Vergabe der Referatstermine, Heranführung ans Thema
Text: Schwarte, L. (2009), Philosophie der Architektur, Paderborn, 1.1.1–1.1.4 (17–29).

(28.10.2021 fällt aus / Atelierwoche)


4.11.2021 – III: Gebäude vs. Kunstwerk
Anschauungsbeispiel: z.B. Marktkirche
Text: Davies, S., Ist die Architektur eine Kunst?, in: Baumberger (2013), 30–49.


11.11.2021 – IV: Gebäude, Umgebung, Kunst
Anschauungsbeispiel: z.B. Riebeckplatz (Gesamtanlage)
Text: Stecker, R., Reflexionen über die Architektur, in: Baumberger (2013), 50–66.

(18.11.2021 fällt aus / Atelierwoche)


25.11.2021 – V: Form, Funktion, Integration
Anschauungsbeispiel: z.B. Georg-Cantor-Straße 1a
Text: Carlson, A., Die ästhetische Wertschätzung alltäglicher Architektur, in: Baumberger
(2013), 111–127.


2.12.2021 – VI: Architektur und Bedeutung
Anschauungsbeispiel: z.B. Bau der Bundeskulturstiftung am Franckeplatz
Text: Baumberger, C. (2014), Gebaute Zeichen, in: Gleiter, J. H., Symptom Design,
Bielefeld, 93–113.


(9.12.2021 fällt aus / Atelierwoche)


16.12.2021 – VII: Funktionalismus
Anschauungsbeispiel: z.B. Ratshof
Text: Bernhard, P. (2007), Funktionalismus, in: Ausdruck und Gebrauch 8.2, 4–14.
(Weihnachtspause)


6.1.2022 – VIII: Architektur und Ethik
Anschauungsobjekt: z.B. Wohngebiet Halle-Neustadt (ganz oder teilweise)
Text: Lagueux, M., Ethik und Ästhetik in der Architektur, in: Baumberger (2013), 180–199.

(13.1.2022 fällt aus / Atelierwoche)

20.1.2022 – IX: Atmosphären in der Architektur
Bauwerk: z.B. Neubau Mediathek Burg Giebichenstein oder Hauptgebäude ULB
Text: Böhme, G., Atmosphären als Gegenstand der Architektur, in: Baumberger (2013),
94–110.

27.1.2022 – X: Identität von Bauwerken
Bauwerk: z.B. Neubau Kunstmuseum Moritzburg
Text: Baumberger, C., u. Brun, G., Identität, Charakter und Stil von Bauwerken, in:
Baumberger (2013), 141–164.

 

Exkursionstag

terminlich und inhaltlich zusammen mit den Studierenden festzulegen; denkbar wäre z.B.
Leipzig (Niemeyer-Kugel, Paulinum, Bildermuseum, St. Trinitatis usw.), es gibt aber auch
eine Vielzahl interessanter Ziele in Magdeburg oder in kleineren Städten in Sachsen-Anhalt

Literatur

  • Baumberger, C. (Hg.) (2013), Architekturphilosophie, Münster.
  • Gleiter, J. H. (Hg.) (2014), Symptom Design, Bielefeld.
  • Gleiter, J. H., u. Schwarte, L. (Hg.) (2015), Architektur und Philosophie, Bielefeld.
  •  Schwarte, L. (2009), Philosophie der Architektur, Paderborn.

Inhalt der Studien-/Prüfungsleistung
Von allen Teilnehmenden wird erwartet, dass sie sich an einem Referat beteiligen. Die
Referate sollen die jeweiligen Gebäude mit Bildmaterial und einer kurzen
Gebäudebeschreibung vorstellen (Beamer) sowie zu dem zugehörigen philosophischen
Text in Beziehung setzen. Dabei soll die Lektüre des Texts vorausgesetzt werden: Das
Referat braucht den Text nicht vorzustellen, sondern soll sich darauf konzentrieren, wie er
mit dem besprochenen Gebäude zusammengebracht werden kann.
Als Prüfungsleistung wird eine Verschriftlichung eines Referats oder ein Essay mit Bezug
auf die Seminarlektüre erwartet.

 

Lernziel, Qualifikationsziele / Objectives, Learning Outcome

  • Erarbeitung theoretischer und diskursiver Zugänge zu historischem Wissen
  • Einbindung disziplinärer und transdisziplinärer Theorien zum tieferen Verständnis der jeweiligen Fachdisziplinen
  • Fähigkeit, das kulturelle, gesellschaftliche und politische Diskursfeld, in dem sich die Inhalte bewegen, zu reflektieren
  • Bildung eigener Schwerpunkte und Forschungsansätze auf der Basis der Vernetzung, Reflexion und Pointierung des Themenspektrums
  • Auslotung von Chancen und Grenzen der jeweiligen reflexiven Praktiken im Vollzug
  • Bildung eigener Schwerpunkte aus kunstwissenschaftlichem, philosophischen oder
    kunstpädagogischen Anwendungsfeldern
  • Erlernen eines teamorientierten und projektbasierten Vorgehens