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The big Re/…
re/pair, re/assemble, re/use

Design-Strategien für Umgang mit dem, was schon da ist

Moderation:
Prof. Guido Englich, Julius Abromeit

Das Recycling von Produkten an ihrem Nutzungsende erschien als die erlösende Zauberformel für eine auf beständigem Wachstum, auf Verbrauchen und Wegwerfen basierenden, linear aufgebauten Wirtschaft. Reparaturfähigkeit und Wiederaufbereitung von Produkten spielten dagegen kaum eine Rolle.

In einer zirkulär organisierten Wirtschaft dagegen sind eine lange Nutzungsdauer, die Zurückgewinnung, Wiederverwertung und Erneuerbarkeit von eingesetzten Materialien und Bauteilen – insbesondere ohne Qualitätsverluste durch Downcycling – elementare Faktoren.

Ende 2023 hat das EU-Parlament ein „Recht auf Reparatur” beschlossen, bis Mitte 2024 wollen sich Parlament und Länder auf eine finale Fassung einigen. Vor diesem Hintergrund gewinnt die schon lang diskutierte Frage nach dem Einfluss von Design und Konstruktion auf Optionen der Reparaturfähigkeit wieder an Bedeutung – und hoffentlich an Chancen der Umsetzung.

In diesem Projekt wollen wir uns mit Design-Strategien zur Verlängerung der Nutzungsdauer von Produkten befassen und die relevanten Optionen weitläufig untersuchen. Dazu gehören beispielsweise Gestaltungskriterien für die Konstruktion von Gegenständen, die sowohl Wartung und Reparatur ermöglichen, aber auch Umbau oder Upgrading. Ebenso umfasst dies auch ästhetische Aspekte in Bezug auf Erscheinungsbild, Materialität und Ausdruck von Produkten, die einem vorzeitigen formalen Alterungsprozess entgegenwirken. Und nicht zuletzt können auch wahrnehmungs-psychologische Aspekte in der Interaktion zu einer stärkeren Bindung zu Produkten führen und zu dem Wunsch, sie so lange wie möglich zu benutzen.

Reparieren und Umnutzen sind aber nicht nur technische Handlungen, sondern auch soziale Praktiken – in Verbindung mit veränderten Nutzungsformen (wie beispielsweise Sharing) eröffnet das Projekt auch Optionen für Konzepte in Informationsdesign und Social-Design. Die möglichen Projektergebnisse reichen von Entwürfen für langlebige, reparierbare und/oder veränderbare Produkte, über Service- oder Dienstleistungskonzepte bis hin zu Kampagnen.

 

Input:
– Exkursion(en) / Reportagen
zu Orten und Personen, mit besonderem Bezug
zu nachhaltigen Praktiken und Themen
– (Reparier-)workshop mit Expert*innen
– Selbstversuche

Output:
– Entwürfe in 1:1 Prototypen
– individuelle Dokumentation in Film und Print
– gemeinsame Inszenierung zur Jahresausstellung